Artikel teilen:

Atomstrom-Produktion in der EU wieder leicht gestiegen

Trotz Ausbaus der Erneuerbaren bleibt Kernkraft ein substanzieller Bestandteil des europäischen Strommarkts. Dabei geht der Trend seit zwei Jahrzehnten nach unten.

Frankreich bezieht noch zwei Drittel seines Strombedarfs aus Atomkraftwerken (Archivbild)
Frankreich bezieht noch zwei Drittel seines Strombedarfs aus Atomkraftwerken (Archivbild)Imago / ABACAPRESS

Die Produktion von Atomstrom in der EU ist im Jahr 2023 wieder leicht gestiegen. Insgesamt erzeugten die 13 Länder, die Kernkraftwerke besitzen, 619.601 Gigawattstunden; das waren 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat auf Grundlage jüngster Daten in Luxemburg mitteilte. Der Anteil von Nuklearenergie an der gesamten Stromproduktion machte 22,8 Prozent aus.

Frankreich als größter Erzeuger lieferte allein 54,6 Prozent des europäischen Stroms aus Kernkraft. Es folgten Spanien mit 9,2 Prozent, Schweden mit 7,8 Prozent und Finnland mit 5,5 Prozent.

Hoher Strombedarf in Frankreich durch Atomkraft

Deutschland steuerte noch 7.216 Gigawattstunden (1,16 Prozent der Gesamtproduktion) bei, bevor es seine Kernkraftwerke im April 2023 komplett herunterfuhr. Bis 2021 war Deutschland der zweitgrößte Produzent nach Frankreich, das noch immer zwei Drittel (65 Prozent) seines Strombedarfs aus Nuklearenergie deckt.

Im Corona-Jahr 2020 und 2022 hatte die Atomstrom-Produktion in Europa starke Rückgänge verzeichnet; der Gesamttrend ist seit 2004 rückläufig.