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ARD ist größte öffentlich-rechtliche Medienanstalt der Welt

Nach einem neuen Ranking gehören ARD und ZDF zu den Top Ten im weltweiten öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Im Vergleich mit privaten Medienkonzernen sieht es aber für deutsche und europäische Unternehmen mau aus.

Die ARD ist die größte öffentlich-rechtliche Medienanstalt der Welt. Das geht aus dem am Mittwoch vom Kölner Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) veröffentlichten Ranking des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach Umsatzzahlen hervor. Laut der erstmals vom IfM präsentierten Rangliste liegt die ARD mit knapp 7,6 Milliarden Euro aus Beitrags- und Werbeeinnahmen vor der britischen BBC mit knapp 6,6 Milliarden Euro. Die japanische NHK folgt mit rund 4,2 Milliarden Euro auf Platz 3, gefolgt von der französischen France Télévisions (3 Milliarden Euro) und dem ZDF (2,6 Milliarden Euro).

Im ebenfalls vom IfM erhobenen Ranking der 100 größten Medienkonzerne der Welt, die seit 2007 jährlich veröffentlicht wird, liegt die ARD 2024 auf Platz 34, das ZDF auf Platz 82. Größer als die ARD ist in Deutschland nur der Bertelsmann-Konzern (RTL, Ufa, Buchverlage), der mit einem Jahresumsatz von knapp 19 Milliarden Euro Platz 16 belegt.

An der Spitze des internationalen Medienkonzern-Rankings bleibt der Digitalgigant Alphabet (Google) mit einem Gesamtumsatz von umgerechnet 323,4 Milliarden Euro. Auf Platz 2 liegt weiterhin der Facebook-Konzern Meta Platforms mit rund 152 Milliarden Euro. Aufgerückt auf Platz 3 ist der chinesische Konzern ByteDance (Tiktok), der knapp 135 Milliarden Euro Umsatz verzeichnete. Erst auf dem vierten Rang folgt ein klassisches Film- und TV-Unternehmen. Es handelt sich um den US-Konzern Comcast (u.a. Universal Pictures, NBC), der laut IfM von 2011 bis 2015 der größte Medienkonzern der Welt war.

Dem Institut zufolge hat sich auch 2024 der Abstand zwischen den Konzernen aus den USA und China und ihren europäischen Wettbewerbern vergrößert. Lag 2014 der Anteil Europas an den 50 größten Medienkonzernen weltweit noch bei 17,5 Prozent, hat sich dieser Wert nach den IfM-Berechnungen zehn Jahre später mit nur noch 7,4. Prozent mehr als halbiert.

Außer Bertelsmann, ARD und ZDF gehören aus Deutschland nur noch die TV-Gruppe ProSiebenSat.1 (Platz 57) und die Verlagskonzerne Holtzbrinck (Platz 64), Burda (Platz 79) sowie Springer (Platz 97) und Bauer (Platz 98) zu den 100 größten Unternehmen im weltweichen Vergleich. Springer lag 2023 noch deutlich weiter vorn, fiel aber durch die 2024 begonnene Unternehmensaufspaltung nach dem Ausstieg des Finanzinvestors KKR stark zurück.