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Arbeitsagentur: Menschen aus Ausland wichtig für Saar-Arbeitsmarkt

Mehr Menschen mit ausländischem Pass tragen laut Arbeitsagentur zum Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Saarland bei und kompensieren damit zum Teil den Rückgang deutscher Beschäftigten. Das sei auch im vergangenen Jahr so gewesen, sagte die Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz, am Mittwoch in Saarbrücken. Diese Beschäftigten würden gebraucht.

Das Plus von 1.800 Beschäftigten, vor allem aus Asylherkunftsländern wie Syrien und Afghanistan, habe den demografiebedingten Rückgang deutscher Beschäftigter um 2.800 dennoch nicht ausgleichen können, hieß es. Zudem sei auch die Arbeitslosigkeit der Menschen aus den acht Hauptasylherkunftsländern und der Ukraine gestiegen. In der ersten Gruppe nahm die Zahl der Arbeitslosen demnach um 400 auf rund 5.300 zu, unter den Ukrainerinnen und Ukrainern um 100 auf 2.800.

Nach einer Prognose des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit wird die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im kommenden Jahr weiter steigen (plus 2,2 Prozent). Die durchschnittliche Arbeitslosenquote werde im laufenden Jahr voraussichtlich sieben Prozent betragen, plus 0,2 Prozentpunkte gegenüber 2023. Rund 36 Prozent der Arbeitslosen im Jahr 2024 waren den Angaben zufolge länger als ein Jahr arbeitslos und galten damit als langzeitarbeitslos (vier Prozent mehr als im Vorjahr). Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei 2024 deutlich gedämpft gewesen, erklärte die Regionaldirektion. Den Arbeitsämtern im Saarland wurden 18.000 offene Stellen gemeldet, 5.700 weniger als im Vorjahr.

Im März 2024 waren der Arbeitsagentur zufolge 391.700 Menschen im Saarland sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Während die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 0,9 Prozent auf 280.500 gesunken sei, sei die der Teilzeitbeschäftigten um ein Prozent gestiegen. Fast die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Saarland hätten ihren Arbeitsplatz im verarbeitenden Gewerbe, im Handel und im Gesundheitswesen gehabt. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten vor allem das Gesundheits- und Sozialwesen, die öffentliche Verwaltung sowie der Bereich Erziehung und Unterricht, wie die Regionaldirektion erklärte.

Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz hätten 2024 rund 5.000 Frauen und Männer Kontakt zur Arbeitsagentur im Saarland aufgenommen. Davon hätten die meisten vermittelt werden können, hieß es. Derzeit suchten noch 80 Bewerber einen Ausbildungsplatz, sagte Schulz. Gleichzeitig sei die Zahl der Ausbildungsplätze zurückgegangen. Zwischen Oktober 2023 und September 2024 wurden den Arbeitsämtern 6.100 Ausbildungsstellen gemeldet – 1.000 weniger als zwölf Monate zuvor. Insgesamt hätten rund 60 Prozent der Beschäftigten eine duale Ausbildung absolviert, also keine akademische Ausbildung verfolgt.