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Appell für sachliche Fluchtdebatte

Brandenburgs Integrationsbeauftragte, Initiativen, Vereine und weitere Vertreter der Zivilgesellschaft rufen zu einer sachlichen Debatte über Flucht und Migration auf. Unter den Erstunterzeichnern seien unter anderem der Caritasverband des katholischen Erzbistums Berlin und verschiedene Willkommensinitiativen, teilte die Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier am Donnerstag in Potsdam mit.

In den aktuellen Debatten würden Sachargumente und Fakten zunehmend an den Rand gedrängt, heißt es den Angaben zufolge unter anderem in dem Aufruf. Stattdessen bestimmten „irreführende Behauptungen, populistische Vorschläge und eine zunehmend nach rechts driftende Rhetorik den Diskurs“. Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten seien nicht die Ursache für die gesellschaftlichen Probleme. Sie wiesen vielmehr auf Probleme hin, „die in unserer Gesellschaft schon vor ihrer Ankunft bestanden haben“.

Im vergangenen Jahr seien in Brandenburg 38.000 Menschen aufgenommen worden, darunter viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, hieß es. In diesem Jahr würden es voraussichtlich 16.000 sein. Dies entspreche 0,67 Prozent der brandenburgischen Bevölkerung. „Den mit der Aufnahme dieser Menschen verbundenen Anstrengungen müssen wir uns alle stellen“, heißt es den Angaben zufolge weiter in dem Aufruf, der am Mittwoch veröffentlicht werden soll.