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Seemannsmission: Keine russisch-ukrainischen Crews an Bord

Aus Sorge vor Spannungen warnt die Deutsche Seemannsmission vor Besatzungen mit gleichzeitig russischen und ukrainischen Seeleuten.

Matthias Ristau, hier im Hamburger Hafen, leitet die Deutsche Seemannsmission
Matthias Ristau, hier im Hamburger Hafen, leitet die Deutsche SeemannsmissionDSM / Joseph Heicks

Der Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission, Matthias Ristau, hat an die Reedereien weltweit appelliert, auf ihren Schiffen Besatzungen mit gleichzeitig russischen und ukrainischen Seeleuten nicht mehr einzusetzen. Zwar befolgten inzwischen viele Reedereien diesen Rat, doch gebe es immer noch gemischte Crews, mit den entsprechenden Spannungen an Bord, sagte der Theologe in Cuxhaven am Rande einer Konferenz der 16 deutschen Inlandsstationen der Seemannsmission: „Auch wenn normalerweise Politik an Bord kein Thema ist – der Krieg ist allgegenwärtig.“

Für die russischen und ukrainischen Seeleute sei die Situation extrem belastend und oft auch mit Scham besetzt. Es sei schwer, auf engstem Raum mit Menschen zusammenzuarbeiten, deren Nation möglicherweise für den Tod eines Angehörigen verantwortlich ist. Getrennte Mannschaften würden die Lage auf den Schiffen sehr entlasten, unterstrich Ristau.

Rund 30 hauptamtliche Mitarbeitende der Deutschen Seemannsmission aus den Stationen zwischen Emden und Sassnitz tagen derzeit bei Cuxhaven, um ihre Zusammenarbeit zu verbessern. Am Donnerstag besuchten sie das Havarie-Kommando in Cuxhaven. Außerdem sollen während der Tagung die Grundlagen für Präventionskonzepte gegen sexualisierte Gewalt in den jeweiligen Stationen erarbeitet werden.