Die Staatsanwaltschaft Münster hat eine Ansprechpartnerin für queere Menschen benannt. LSBTI-Ansprechperson sei die Staatsanwältin Rebecca Schöne, die seit vielen Jahren Dezernentin in der Abteilung für politisch motivierte Kriminalität und für die Verfolgung von Sexualstraftaten sei, teilte die Staatsanwaltschaft Münster am Dienstag mit. Besonders die Erfahrungen aus den Ermittlungen wegen des Todes des Transmanns Malte C. im August 2022 hätten gezeigt, wie wichtig es auch für die Strafverfolgungsbehörden sei, ein besonderes Gespür für die Erfahrungen sowie die Sorgen und Anliegen der queeren Community zu entwickeln, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Jens Frobel.
Durch den angestrebten Austausch solle eine Strafverfolgung sichergestellt werden, die den äußerst sensiblen Anforderungen in diesem Deliktsfeld gerecht werde und die die Interessen der Tatopfer besonders in den Blick nehme, erklärte die Staatsanwaltschaft. Mit der speziellen Ansprechperson sollen Geschädigte ausdrücklich ermutigt werden, Straftaten anzuzeigen.
Es sei ihr besonders wichtig, durch viele offene, respektvolle sowie sensible Gespräche die Erwartungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen (LSBTI)-Community an die Justiz zu verstehen und diese Erwartungen auch zu vermitteln, erläuterte Staatsanwältin Schöne. Zugleich wolle sie mögliche Vorbehalte gegenüber den Strafverfolgungsbehörden abbauen sowie Entscheidungen der Staatsanwaltschaft Münster transparent erläutern.
Im August 2022 war ein junger Mann am Rande einer Feier zum Christopher-Street-Day in Münster tödlich verletzt worden. Der Transmann war brutal niedergeschlagen worden und an den Folgen der Verletzungen in einem Krankenhaus gestorben. Der Mann soll eingeschritten sein, als ein anderer Mann Frauen lesbenfeindlich beleidigt hat. Die Tat hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst.