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Anselm Grün: Kirche soll sich nicht ständig rechtfertigen

Autor und Benediktiner Anselm Grün rät der Kirche zu mehr Gelassenheit. “Die Kirche reagiert manchmal sehr empfindlich auf Kritik. Und sich selbst zu rechtfertigen hat auch keinen Sinn”, sagte der Ordensmann in der neuen Ausgabe des Podcasts “Himmelklar” (Mittwoch).

Er nehme es so wahr, “dass die Leute manchmal auch etwas auf uns projizieren”, so der Benediktiner aus der Abtei Münsterschwarzach in Bayern. Das kenne er auch aus eigener Erfahrung um seine Person, erklärte der Bestsellerautor. “Die Fans stellen mich auf einen Sockel. Für die anderen bin ich dann das Gegenteil. Da muss man immer schauen: Wer bin ich und was ist die Projektion von anderen.”

Trotz aller Krisen habe es in der Kirchengeschichte immer wieder auch Neuaufbrüche gegeben. Das gebe ihm Hoffnung, betonte Grün. “Das ist nicht nur Hoffnung für die Kirche, sondern auch für die Welt, dass die Welt in den Händen Gottes ist und der auch durch Krisen und Kriege hindurch doch die Möglichkeit hat, immer wieder einen neuen Aufbruch zu bewirken.” Gleichzeitig sagte der Autor, er wolle sich nicht zu intensiv mit typisch kirchlichen Themen beschäftigen und dazu Ratschläge erteilen. “Ich versuche, dem einzelnen eine Botschaft zu geben, aber nicht das Besserwisserische ‘ich weiß genau, was die Kirche sein soll’.”