Artikel teilen:

Amphibienwanderung beginnt: BUND ruft Autofahrer zu Vorsicht auf

Aufgrund des milden Wetters haben sich Kröten, Frösche und Molche in diesem Jahr bereits ungewöhnlich früh auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern gemacht. Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) bittet deshalb Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht, vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung sowie in den Nachtstunden, teilte der Natur- und Umweltschutzverband am Montag in Nürnberg mit. „Jeder sollte sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten und sein Fahrtempo freiwillig auf Straßen reduzieren, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen“, sagte der BN-Amphibienexperte Andreas Zahn laut Mitteilung. Dies schütze nicht nur die Tiere, sondern auch die Helferinnen und Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammelten. Bis Mitte April müsse mit wandernden Amphibien gerechnet werden.

Ehrenamtliche des BN bauen an den Straßenrändern Amphibienzäune auf und versenken in regelmäßigen Abständen Fangeimer ebenerdig in den Boden. Kröten, Frösche und Molche fallen dort hinein und werden dann mehrmals am Tag von den Helferinnen und Helfern auf die andere Straßenseite gebracht. Jährlich können so den Angaben zufolge mehr als 500.000 Amphibien gerettet werden. Wer die BN-Artenschutzaktion unterstützen will, kann sich an die lokale BN-Kreis- oder Ortsgruppe wenden.

Die Ehrenamtlichen notieren die gefundenen Tiere – dadurch können die Daten gut mit denen der Vorjahre verglichen werden. In den letzten Jahren seien die Zahlen in Bayern alarmierend, sagte BN-Amphibienexperte Zahn. „An den meisten Übergängen werden selbst Allerweltarten wie Erdkröte und Grasfrosch weniger. Wir hoffen sehr, dass sich der Trend dieses Jahr nicht weiter fortsetzt.“ Amphibien gehören zu den weltweit am stärksten gefährdeten Wirbeltieren. Gründe für die Gefährdung seien etwa das Verschwinden von Feuchtgebieten, aufgeräumte Gärten, Ackergifte sowie die kilometerlangen Wanderungen zu den Laichplätzen über Straßen und Gleise, so der BN. (0677/24.02.2025)