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Amokfahrt in Magdeburg: Kirchen gedenken getötetem Neunjährigen

Die katholische und evangelische Kirche im Landkreis Wolfenbüttel wollen dem neunjährigen Jungen gedenken, der bei der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt getötet worden ist. „Wir werden an Heiligabend für den Jungen, die Familie und alle von der Amokfahrt Betroffenen beten“, sagte der Wolfenbütteler Pfarrer Matthias Eggers dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Der Junge, der mit seiner Familie erst im Frühjahr von der Oberpfalz in das Dorf Warle bei Wolfenbüttel gezogen war, gehöre zur katholischen Pfarrei St. Petrus Wolfenbüttel, sagte Eggers. Er selbst kenne die Familie bisher nicht persönlich, habe aber bereits mit der Mutter telefoniert. Am Heiligen Abend lädt St. Petrus um 16 Uhr zum Krippenspiel und um 22.30 Uhr zur Heiligen Christmette.

Der evangelische Pfarrer Axel Both kündigte an, den Heiligabend-Gottesdienst in der Valentinus Kirche in Warle umzugestalten. „Wir werden andere Lieder als ‘O du fröhliche’ singen und auch unser Weihnachtsbaum wird nicht leuchten“, sagte Bothe dem epd. Der Gottesdienst beginnt um 18 Uhr.

Nach Auskunft von Bothe war der getötete Junge in der Kinderfeuerwehr Warle aktiv. Notfallseelsorger seien am Montag zur Jugendfeuerwehr gekommen, um sich um die jungen Menschen dort zu kümmern. „Um 16 folgt eine Gedenkveranstaltung im Feuerwehrgerätehaus“, sagte Bothe.

Die Niedersächsische Jugendfeuerwehr und der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen riefen unterdessen zu Spenden für die Familie des Jungen auf. „Gemeinsam stehen wir als Feuerwehrfamilie in dieser Zeit der Trauer zusammen“, schrieben die Verbände auf Facebook.

Am Freitagabend war ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Sachsen-Anhalt lebt, mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in der Magdeburger Innenstadt gefahren. Dabei wurden vier Frauen und der Junge getötet. Mehr als 200 Menschen wurden teilweise schwer verletzt.