Die Alevitische Gemeinde Deutschlands will in Rheinland-Pfalz als öffentlich-rechtliche Körperschaft anerkannt und rechtlich mit den beiden großen Kirchen gleichgestellt werden. Ein entsprechender Antrag werde derzeit geprüft, teilte das für Religionsgemeinschaften zuständige Mainzer Wissenschaftsministerium in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion hin mit. Mit einem Ergebnis sei zu rechnen, „sobald der Antrag vollständig vorliegt und alle Rückfragen geklärt
sind“.
Die Aleviten sind eine überwiegend in der Türkei verbreitete Glaubensgemeinschaft, zu der sich Schätzungen zufolge bis zu einem Viertel der türkischen Bevölkerung bekennt. Ob die Aleviten Muslime sind oder einer eigenständigen Religion angehören, ist sowohl innerhalb der alevitischen Gemeinde als auch unter den übrigen Muslimen umstritten. Aleviten lehnen eine wörtliche Auslegung des Koran ab, ebenso wie die Schiiten verehren sie den Schwiegersohn des Propheten Mohammed, Ali ibn Abu Talib, als dessen ersten rechtmäßigen Nachfolger. In Rheinland-Pfalz bestehen alevitische Gemeinden in Mainz, Worms, Siershahn (Westerwaldkreis) für die Region Koblenz sowie in Ingelheim und im südpfälzischen Edenkoben.