Der Afrikatag Anfang Januar ist die älteste Spendensammlung in der katholischen Kirche. Ging es dabei am Anfang vor allem um den Kampf gegen Sklaverei, stehen heute andere Menschenrechtsfragen im Mittelpunkt.
Anfang Januar wird in den katholischen Kirchen in Deutschland wieder für die Ausbildung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern in Afrika gesammelt. Mit der Kollekte zum Afrikatag fördern die Hilfswerke missio Aachen und missio München vor allem Ordensfrauen, die in sozialen Brennpunkten arbeiten und sich für Menschenrechte einsetzen.
Rund 84.000 katholische Ordensfrauen sind nach Angaben des Päpstlichen Jahrbuchs 2024 in Afrika tätig. Ohne ihr Engagement würde die Bildungsarbeit, der Einsatz für Menschenrechte, die soziale und medizinische Versorgung von Menschen in Not, Suchthilfe oder Geflüchteten-Betreuung an vielen Orten Afrikas zusammenbrechen, betonte missio-Präsident Dirk Bingener.
Weitere wichtige Arbeitsfelder der Ordensfrauen seien der Kampf gegen Hexenwahn sowie der Einsatz für Menschen mit Albinismus in Afrika, fügte er hinzu. Diese würden wegen ihrer helleren Hautfarbe oft diskriminiert und bräuchten sichere Orte.
Der Afrikatag wurde 1891 von Papst Leo XIII. eingeführt und ist die älteste gesamtkirchliche Kollekte der Welt. Ursprünglich sollten Spenden für den Kampf gegen die Sklaverei gesammelt werden. Heute stehe die Kollekte für Hilfe zur Selbsthilfe. Der Afrikatag wird traditionell rund um den 6. Januar gefeiert, da der Besuch der Sterndeuter im Stall mit dem afrikanischen Kontinent in Verbindung gebracht wird.