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Ärztekammer Hamburg fordert bessere Versorgung für Nichtversicherte

Mit einer Resolution hat die Delegiertenversammlung der Ärztekammer Hamburg den Hamburger Senat aufgefordert, den Zugang zu einer umfassenden Gesundheitsversorgung im Krankheitsfall für Menschen ohne Aufenthaltsstatus und Menschen ohne Versicherungsschutz zu sichern und zu verbessern. Die Stadt verlasse sich bislang weitgehend auf niedrigschwellige Hilfs- und Unterstützungsangebote und die Tätigkeit von Ärztinnen und Ärzten, die Menschen ohne Aufenthaltsstatus oder Versicherungsschutz ehrenamtlich behandeln, kritisierte die Ärztekammer Hamburg laut Mitteilung von Freitag.

„Nach aktuellen Schätzungen leben mehr als 20.000 Menschen ohne Versicherungsschutz in Hamburg. Mit der verabschiedeten Resolution machen wir klar, dass es auch für sie eine grundlegende medizinische Versorgung geben muss“, sagte Kammerpräsident Pedram Emami. Insbesondere müssten bestehende Hilfsangebote gesichert und Zugangshürden für notwendige Behandlungen abgebaut werden.

Von Kammer-Vizepräsidentin Birgit Wulff hieß es: „Die angemessene Gesundheitsversorgung für alle Menschen, die sich in Deutschland aufhalten, ist eine zivilgesellschaftliche Aufgabe, mit der sich die Politik beschäftigen muss.“ Ärztinnen und Ärzte übernähmen oft ehrenamtlich Behandlungen, um den Betroffenen unkompliziert zu helfen. „Das heißt aber nicht, dass die Akteurinnen und Akteure in der Politik weiter wegsehen können.“

Die eingeschränkte Gesundheitsversorgung führe oft zu verschleppter, verspäteter und unzureichender Behandlung, heißt es in der diese Woche verabschiedeten Resolution. Die Stadt Hamburg habe früh erkannt, dass die Zugangsmöglichkeit zu ärztlicher Versorgung für alle Menschen bestehen müsse, weshalb sie bereits 2012 die Gesundheitskarte für Geflüchtete umgesetzt habe. Zudem gebe es in Hamburg seit zwölf Jahren die Clearingstelle zur Gesundheitsversorgung von Ausländerinnen und Ausländern ohne Krankenversicherung. Dennoch gebe es Menschen, die nicht angemessen versorgt werden, dazu gehörten beispielsweise Obdachlose.