Artikel teilen:

Ärzte verordnen mehr Läusemittel bei Kindern in Bayern

Haariger Trend: In Bayern sind in den vergangenen Jahren mehr und mehr Läusemittel verordnet worden. Wie die Barmer Krankenkasse am Mittwoch mitteilte, wurde bei Kindern, die bei der Barmer versichert waren, im Jahr 2023 insgesamt 1.363 Mal ein Läusemittel auf Kassenrezept verordnet. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 seien es 856 Rezepte gewesen. Da Läusemittel aber oft selbst bezahlt würden, bildeten die Zahlen „bei Weitem nicht“ die Zahl der Betroffenen ab.

Doch die Barmer gibt auch Entwarnung: Kopfläuse, die sich von menschlichem Blut ernähren, seien zwar lästig, aber meist ungefährlich. Bekämpft werden müssten sie aber trotzdem, um Entzündungen an der Kopfhaut zu vermeiden und eine Übertragung zu verhindern, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer. Mit mangelnder Hygiene habe ein Lausbefall übrigens nichts zu tun. Vielmehr begünstigten enge zwischenmenschliche Kontakte, wie es sie vor allem in Kindergärten und Grundschulen gebe, die Ausbreitung.

Seien Kopfläuse erst einmal in einer Kita angekommen, breiteten sie sich rasch aus. Eltern sollten ihre Kinder dann regelmäßig auf Kopfläuse hin untersuchen, rät Kindshofer. Am besten helfe dabei ein Läusekamm, den man in Apotheken oder Drogerien kaufen könne. Die Therapie bei Lausbefall bestehe hauptsächlich aus Auskämmen und dem Anwenden eines Läusemittels. Bettwäsche und Kleidung sollten bei 60 Grad gewaschen werden, denn Kopfläuse überlebten bis zu 55 Stunden fern der Kopfhaut. (1320/16.04.2025)