Scharlach-Infektionen bei Kindern nehmen laut des „DAK-Kinder und Jugendreports“ in Baden-Württemberg stark zu. Je 1.000 Kindern habe es im vergangenen Jahr 35 Scharlach Fälle gegeben, 2022 seien es noch neun Fälle gewesen. 2023 sei damit der höchste Stand der vergangenen fünf Jahre zu beobachten gewesen, teilte die DAK-Gesundheit am Donnerstag mit.
Mediziner sehen die coronabedingte „Infektvermeidung“ als Ursache für den Anstieg der Infektion. So erläutert Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärztinnen e. V. (BVKJ), dass das kindliche Immunsystem verschiedene leichte Infekte pro Jahr brauche, um sich zu entwickeln. „Die zahlreichen Scharlach-Fälle sind Nachholeffekte“, heißt es in der Mitteilung. Wichtig sei nun, dass es eine stabile Versorgung mit Penicillin gebe.
Für den Report untersuchten Wissenschaftler die Daten von rund 85.000 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg versichert sind. Analysiert wurden den Angaben zufolge die Jahre 2018 bis 2023.