Im Dunkel da oben das Licht. In der dunkelsten Nacht hier unten Gottes Licht. Das steht im Kern des Advents. So eröffnen wir die Adventsmärkte. In diesem Jahr nicht weniger ernst als die letzten Jahre. Hier und da sieht man noch Corona-Masken. Aber der Ernst der Gesichter rührt von dem, was jetzt ist: Angst um die Geiseln, die aus dem Süden Israels verschleppt wurden. Mitfühlen mit den Menschen, die im Krieg gefangen sind. In der Ukraine. In Gaza. Sorgen um das Miteinander hier, das schreckliche Lautwerden von Antisemitismus, unerträglich das.
Weihnachten ist das Fest, das uns nahebringen will
All das ist zu ahnen, ja kann man förmlich mitlesen in den Gesichtern, als wir diese Woche die Lichter am Adventsmarkt am Breitscheidplatz feierlich „angeschaltet“ haben. Eine kleine Zeremonie auf der Terrasse des Europazentrums. Leichtes Schneegrieseln sorgt für Puderzuckeranmutung.

Die Ansprachen sind kurz und wärmend. Neben mir fragt mich einer: Wo war der am 7. Oktober? Dabei zeigt er mit dem Finger zum Himmel. Wo war der? Der Fragende weiß, dass es keine einfache Antwort gibt. Weihnachten ist das Fest, das uns nahebringen will: Zumindest ist der hier unten, mitten unter uns. In der Krippe.
Gedenken an den Terroranschlag am Breitscheidplatz
Im Anschluss an die kleine Eröffnungszeremonie geht es einmal über den Platz. Erhaben ragt die Turmruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche empor. Ziemlich genau vor 80 Jahren war ihre Zerstörung. Am Volkstrauertag haben wir die Nacht vom 22. November 1943 erinnert, in der Bomben Turm und Kirchenschiff getroffen haben. Die Kirche brannte wie eine Fackel, berichten Augenzeugen später. Ein Mahnmal gegen den Krieg. Eine Erinnerung an Schuld und Versagen. Ein Gedächtnis der Generationen, der Stadt, des Landes: für Frieden.