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Abgeordnete kritisiert EU-Broschüren mit Kopftuch tragenden Mädchen

Monika Hohlmeier ärgert sich über EU-Broschüren, die Kopftuch tragende Mädchen zeigen. Die EU-Kommission versichert, sie mache keine Werbung für religiöse Kleidung – wolle aber Inklusion und Vielfalt fördern.

Die EU-Abgeordnete Monika Hohlmeier (CSU) kritisiert eine unkritische Abbildung von Kopftuch tragenden jungen Mädchen in Veröffentlichungen von Institutionen der Europäischen Union. Hohlmeier sagte der “Welt am Sonntag”: “Ich empfinde die Veröffentlichungen als unglücklich. Die Kommission sollte vermeiden, in ihren Öffentlichkeitsmaterialien problematische Symbole zu verwenden, die eher mit religiös fundamentaler Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Verbindung gebracht werden.”

Zuletzt hatte die EU-Asylagentur im Januar eine Broschüre zu einer “Gemeinschaftspatenschaft für Flüchtlinge” herausgegeben und diese mit einem Kopftuch tragenden Kind bebildert. Zuvor hatten in den vergangenen Jahren bereits mehrere weitere EU-Institutionen Kinder mit Kopftuch gezeigt, ohne jede Einordnung oder Kritik.

Hohlmeier ist im EU-Parlament stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses. “Ich gehe davon aus, dass die Kommission keine falschen Absichten hatte und nicht das Tragen von Kopftüchern bei Kindern fördern möchte. Dennoch bitte ich die Kommission, neutrale Bilder zu verwenden, auch wenn es sich nur um Zeichnungen handelt”, sagte sie.

Eine Sprecherin der Kommission erklärte dazu, die Kommission unterstütze im Einklang mit den EU-Verträgen Inklusion und Vielfalt. Sie fördere “keine Form von religiöser Kleidung”. Frauen und Mädchen müssten frei entscheiden können, was sie tragen oder nicht tragen wollen, “sofern die Grundsätze der Nichtdiskriminierung und der freien Religionsausübung gewahrt bleiben”.