Aus Solidarität mit jüdischen Sportlern haben sich vier Politiker von CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP am Mittwoch zu “Bundestags-Makkabäern” erklärt. Sie wollen sich damit gegen Antisemitismus im Sport einsetzen.
Im Bundestag gibt es jetzt einen Makkabi-Fanclub. Mit der Gründung der “Bundestags-Makkabäer” wollen sich die Abgeordneten Thorsten Lieb (FDP), Stephan Mayer (CSU), Omid Nouripour (Grüne) und Mahmut Özdemir (SPD) gegen Antisemitismus im Sport einsetzen, wie sie am Mittwoch in Berlin mitteilten. Außerdem gehe es ihnen darum, den jüdischen Sport in Deutschland sichtbar zu machen und für den Schutz jüdischer Sportler einzutreten.
Mitte November war es zu Angriffen auf Spieler und Fans jüdischer Fußballvereine in Europa gekommen. Nach dem Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv in der Europa League gab es in Amsterdam Ausschreitungen und Zusammenstöße zwischen propalästinensischen Demonstranten und israelischen Fans. Beim B-Jugend-Spiel zwischen TuS Makkabi und Schwarz-Weiß Neukölln in Berlin sollen Jugendspieler antisemitisch beleidigt und tätlich angegriffen worden sein.
Die vier Abgeordneten betonen: “Wir tragen in Deutschland eine historische Verantwortung für den Schutz jüdischen Lebens. Dem Spitzen- und Breitensport kommen seit jeher eine besondere Rolle in unserer Gesellschaft zu. Denn Sport fördert Respekt, Zusammengehörigkeit, demokratische Strukturen und Fairness und das nicht nur bei Sportlerinnen und Sportler, sondern auch bei Fans und allen Beteiligten.” Sie seien zutiefst besorgt wegen der zunehmenden Zahl antisemitischer Straftaten bei Wettkämpfen mit Beteiligung von Makkabi-Sportvereinen, so die Politiker.
Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung zur Fanclub-Gründung am Mittwochmorgen im Bundestag konnte der Präsident von Makkabi Deutschland, Alon Meyer, wegen Erkrankung nicht teilnehmen. Makkabi Deutschland ist der Dachverband des jüdischen Sports in der Bundesrepublik. Auch nichtjüdische Sportlerinnen und Sportler gehören den im Verband zusammengeschlossenen Vereinen an.