Die Berliner Polizei hat in den neu eingerichteten dauerhaften Waffen- und Messerverbotszonen der Stadt bislang 95 Messer und andere Waffen beschlagnahmt. Dies sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Seit dem 15. Februar gibt es drei entsprechende Zonen an kriminalitätsbelasteten Orten, dem Leopoldplatz im Stadtteil Wedding sowie dem Görlitzer Park und dem Kottbusser Tor im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.
Die meisten Verstöße wurden den Angaben zufolge mit 49 Waffen und Messern am Leopoldplatz registriert, im Görlitzer Park und am Kottbusser Tor waren es jeweils 23. Beim Auffinden von Waffen und Messern an diesen Orten werden grundsätzlich Ordnungswidrigkeiten angezeigt und die Gegenstände eingezogen.
Die Kontrollen würden bei Schwerpunkteinsätzen der zuständigen Polizeiabschnitte vorgenommen, hieß es. In den Bereichen Görlitzer Park und Kottbusser Tor unterstütze zudem eine Brennpunkt- und Präsenzeinheit.
Wie eine Sprecherin der Innenverwaltung mitteilte, erwägt Senatorin Iris Spranger (SPD), weitere Verbotszonen in der Stadt festzulegen. Die Bundespolizei hatte im März bereits das Mitführen von Messern und Waffen an diversen Berliner Bahnhöfen verboten. Vergleichbares könnte sich Spranger auch für Berlins öffentlichen Nahverkehr vorstellen, hieß es.
Infolge des Anschlags von Solingen mit drei Toten im vergangenen Jahr wurden gesetzliche Regelungen zur Ausweitung von Waffen-, insbesondere von Messerverboten geschaffen. Sie erlauben den Landesregierungen, entsprechende Verbote für bestimmte Orte anzuordnen.