Auch 80 Jahre nach der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz bleibt das Interesse an der Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen. Im Jahr 2023 verzeichnete das Bundesarchiv 75.000 Anfragen nach NS-Archivgut, wie die Behörde am Montag in Berlin mitteilte. Bei den meisten Anfragen handele es sich um personenbezogene Anträge zur Erforschung der eigenen Familiengeschichte.
Die Zahlen bleiben dem Archiv zufolge seit Jahren auf einem hohen Niveau. NS-Unterlagen sind vor allem an den Bundesarchiv-Standorten in Berlin-Lichterfelde, Berlin-Tegel und Freiburg einsehbar. Dort befinden sich Dokumente der Wehrmacht sowie Parteidokumente der NSDAP, beispielsweise die Mitgliederkartei und Parteikorrespondenz. Das Bundesarchiv intensiviert derzeit zudem die Digitalisierung wichtiger Bestände.
Das Vernichtungslager Auschwitz wurde am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit, etwa 1,1 Millionen Menschen waren dort ermordet worden. Zum Jahrestag zeigt das Bundesarchiv auf seiner Website Originaldokumente. Darunter sind unter anderem Lageskizzen, das Besuchsprogramm des damaligen Reichsführers-SS, Heinrich Himmler, sowie ein handgeschriebener Lebenslauf des SS-Lagerarztes Josef Mengele.