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6.000 Vogelfans zählen in den Gärten deutlich weniger Vögel

Vor 20 Jahren gab es in einem Garten in Baden-Württemberg im Durchschnitt 35 Vögel, bei der aktuellen Zählung waren es nur noch knapp 27. Damit sei der bisherige Tiefpunkt erreicht, teilte der Naturschutzbund NABU am Montag in Stuttgart mit. Von den 20 häufigsten Arten habe dieses Jahr nur der Mauersegler Aufwind, sein Plus von 28 Prozent habe wohl am guten Wetter am Zählwochenende gelegen. Am Wochenende vom 9. bis zum 11. Mai hatten der NABU und sein bayerischer Partner LBV (Landesbund für Natur- und Vogelschutz) deutschlandweit wieder dazu aufgerufen, eine Stunde lang Vögel zu zählen und zu melden. In Baden-Württemberg beobachteten 6.024 Menschen in 4.058 Gärten exakt 109.111 Vögel.

Auf Platz eins in Baden-Württemberg lag wie in den Vorjahren der Haussperling mit knapp 20.000 Sichtungen, vor Amsel, Kohlmeise, Star und Blaumeise, hieß es weiter. Der Feldsperling habe weiter Plätze eingebüßt und rangiere nur noch auf Rang 7. Die Amsel ist in den meisten Gärten vertreten und wurde knapp 10.000 Mal gezählt, dies war dennoch ein Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies könne am Usutu-Ausbruch von 2024 liegen, einer für die Amsel tödlich verlaufenden Virus-Erkrankung.

Gebäudebrüter wie der Haussperling hätten es besonders in Städten zunehmend schwer, Brutplätze zu finden, beobachtet der NABU. Alte Gebäude würden saniert oder abgerissen, oft ohne ersatzweise Nisthilfen an Neubauten. Manche Hausbesitzer wehrten Tauben mit Netzen ab, sperrten damit aber alle Vögel aus. Hinzu komme der ungebrochene Trend zu sterilen Gärten. Vogeleltern könnten ihren Nachwuchs nur in naturnahen Gärten und Anlagen erfolgreich großziehen, betonte der Naturschutzbund. (1219/26.05.2025)