Die Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Wasserhaushalt sind weltweit spürbar. Eine 3sat-Dokumentation über den Kreislauf aus Verdunstung und Niederschlag fragt auch, ob uns die wertvolle Ressource ausgehen kann.
Für Menschen, Pflanzen und Tiere ist Wasser die Lebensgrundlage. Wasser ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff und Wasserstoff – H2O. Beim Menschen trägt es durch Ernährung, Hygiene und durch Freizeitaktivitäten auch zur Lebensqualität bei. Zudem ist das Nass ein wichtiger Wirtschaftsfaktor als Energiequelle, Transportmedium und Rohstoff.
Doch die weltweite Klimaveränderung hat spürbare Auswirkungen auf die wertvolle Ressource. Die Doku “Wasser – Viel zu viel und viel zu wenig” befasst sich am 2. April im 3sat-Abendprogramm mit dem Wasserhaushalt des Planeten. Sie ist eine Art Weckruf, denn Wasser ist keine Selbstverständlichkeit – Umdenken und Sparsamkeit sind in Zukunft nötig.
Kann man wegen weitreichender Veränderungen des Wasserkreislaufs durch die globale Erwärmung bereits von einer Wasserkrise auf der Erde sprechen – oder ist dies ein dystopisches Bild einer möglichen Zukunft? Peppo Wagner beleuchtet in der 3sat-Wissenschaftsdokumentation – in Co-Produktion mit Österreichischem Rundfunk (ORF) und Zweitem Deutschen Fernsehen (ZDF) – die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
Für seine Doku reiste der österreichische Filmemacher vom Waldviertel in Niederösterreich über Berlin bis nach Ibiraba in Brasilien. Wagners Hauptmotivation für den filmischen Zustandsbericht war die Frage, die sich viele Menschen stellen – auch Fachleute: ob das Wasser auf der Erde einmal ausgehen könnte. “In den letzten Jahren hat die Betrachtung von Umweltfragen einen immer größer werdenden Stellenwert in meiner Arbeit bekommen”, sagt Wagner, der seit 15 Jahren Dokumentarfilmer ist und zuvor viel zu Mensch und Technik berichtet hat, im Austausch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die katastrophalen Folgen extremer Wetterereignisse reichen von zu viel Wasser bis zu ausgedehnten Dürren. Kann es überhaupt sein, dass auf einem Planeten, dessen Fläche zu etwa 70 Prozent mit Wasser bedeckt ist, ein Wassermangel herrscht? Zahlen liefern im Film die Antwort: Süßwasser hat am gesamten Wasservolumen auf der Erde nur einen Anteil von 2,5 Prozent. Davon befinden sich nur 0,03 Prozent in Flüssen, Feuchtgebieten, Seen, Böden und in der Atmosphäre – sind den Menschen mehr oder weniger leicht zugänglich.
Zunehmend problematischer wird die zeitliche und räumliche Verteilung des kostbaren Gutes. Wasser geht auf der Erde seit Milliarden Jahren praktisch nicht verloren, wohl aber verändern sich Niederschlagsmengen und -zonen. Extreme Wetterlagen dauern länger an und werden intensiver. Die Folgen sind weitreichend: Trinkwasserknappheit, schwindende Pegel von Seen und Flüssen, Überschwemmungen und Murenabgänge in Berglandschaften.
In der interessanten Doku werden eindrucksvolle Bilder von wissenschaftlichen Statements untermauert – etwa von Dieter Gerten, Geograf am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Seit jeher hat Wasser durch seine Verteilung über Gesundheit, Wohlstand, Macht, sogar Leben und Tod entschieden. Der Film verdeutlicht auch: Eine einzige Antwort gibt es nicht, denn die “Wassersituation” ist weltweit zu unterschiedlich. In verschiedenen Regionen werden sich unterschiedliche Extreme entwickeln. Es gibt aber viele Fakten und Indizien, die filmisch zusammen getragen werden und zeigen, dass die Menschheit umdenken sollte.