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3,3 Millionen Menschen in NRW im Jahr 2023 von Armut gefährdet

Rund 3,3 Millionen Menschen sind im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen von Armut betroffen gewesen. Das entspreche einer Armutsgefährdungsquote von 18,3 Prozent, teilte das Statistische Landesamt (IT.NRW) am Montag in Düsseldorf mit. Gegenüber dem Jahr 2022 ging dieser Wert damit von 18,7 Prozent leicht zurück. Als armutsgefährdet gelten Personen, die weniger als 60 Prozent des „mittleren bedarfsgewichteten Haushaltseinkommens“ zur Verfügung haben. Im Jahr 2023 galt ein Einpersonenhaushalt in NRW mit weniger als 1.233 Euro netto pro Monat als von Armut bedroht.

Das Armutsrisiko war dabei regional unterschiedlich verteilt. Die höchste Armutsgefährdungsquote in NRW wurde mit rund 22 Prozent für die Region Dortmund berechnet. Die niedrigste Armutsgefährdungsquote gab es mit 12,5 Prozent in der Region Siegen.

Alleinlebende waren mit einem Anteil von 29 Prozent am häufigsten von Armut bedroht. Personen, die mit einer weiteren Person im Haushalt lebten, waren hingegen nur in 9,4 Prozent der Fälle armutsgefährdet.

Unter den Haushalten mit Kindern wiesen Alleinerziehende mit 45,7 Prozent die höchste Armutsgefährdungsquote im Land auf. Bei Haushalten mit zwei erwachsenen Personen hing das Armutsrisiko von der Zahl der im Haushalt lebenden Kinder ab: Je mehr minderjährige Kinder im Haushalt lebten, desto eher war dieser von Armut bedroht.

Weitere Faktoren für die Häufigkeit von relativer Einkommensarmut sind die Erwerbsbeteiligung und die Qualifikation: Etwas mehr als jede zweite erwerbslose Person war armutsgefährdet (50,6 Prozent), jedoch nur etwas weniger als jede zehnte erwerbstätige Person (8,9 Prozent).