Die Opferberatungsstelle Reach Out hat im vergangenen Jahr 328 rassistische und rechte Angriffe in Berlin registriert. Dabei wurden mindestens 478 Menschen verletzt, massiv bedroht, gejagt und bespuckt, teilte die Beratungsstelle am Dienstag in der Hauptstadt bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes mit. Die Zahl der betroffenen Personen sei damit erneut angestiegen. Darunter seien 21 Kinder und 18 Jugendliche gewesen. Reach Out führte dazu 779 Beratungsgespräche.
Insbesondere Angriffe gegen Musliminnen und Muslime hätten zugenommen. Auch Attacken gegen politische Gegner sowie obdachlose Menschen seien verbreitet. Mit 185 von 328 Taten waren demnach weit über die Hälfte der Angriffe rassistisch motiviert.
Davon hätten mindestens 33 Angriffe einen antimuslimischen Hintergrund (2023: 26) gehabt. 24 der Attacken richteten sich gegen Schwarze Menschen (2023: 22). Die Zahl der Angriffe gegen Roma und Sinti, von denen die Opferberatungsstelle erfuhr, sei dagegen von 14 (2023) auf fünf gesunken.
Am häufigsten seien Körperverletzungen (149) und gefährliche Körperverletzungen (102) erfasst worden, gefolgt von massiven Bedrohungen (16). Die Angriffsorte lagen überwiegend in den Innenstadt-Bezirken. Mit 54 Vorfällen verzeichnete Friedrichshain-Kreuzberg erneut die meisten Übergriffe stadtweit, hieß es.
Weitere Angriffs-Hotspots waren demnach die Bezirke Mitte (50), Lichtenberg (37) und in Tempelhof-Schöneberg (32). Die dokumentierten Zahlen spiegelten dabei nur einen Bruchteil der tatsächlichen rassistischen und rechten Angriffe in Berlin wider, so Reach Out.