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Zwei neue Museumsdirektorinnen für Berlin

Berlins Kulturlandschaft wird immer weiblicher: Anette Hüsch heißt die neue Leiterin der Alten Nationalgalerie und Antje Scherner die neue Direktorin der Skulpturensammlung.

Nicht nur an der Spitze der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) steht mit Marion Ackermann zukünftig eine Frau – auch zwei andere wichtige Kulturinstitutionen in der Hauptstadt werden künftig von Frauen geleitet. Das gab die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Dienstag in Berlin bekannt.

Anette Hüsch, derzeit Direktorin der Kunsthalle zu Kiel, wird zum 1. März 2025 die Leitung der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin übernehmen. “Mich reizt es ganz besonders, die Alte Nationalgalerie aus der Gegenwartsperspektive weiterzuentwickeln, gerade weil sie als Ort für zeitgenössische Kunst gegründet wurde”, sagte Hüsch. Wichtig sei ihr, das Haus gemeinsam mit dem Team weiter zu öffnen und die am Museum geleistete Arbeit um neue Perspektiven zu erweitern – zum Beispiel um medienübergreifende Fragestellungen, bei denen auch weitere Sammlungen der Stiftung eingebunden werden könnten.

Die designierte Leiterin folgt auf Ralph Gleis, der zum Jahresende zur Albertina nach Wien wechselt. Hüsch kam 1972 in Hannover zur Welt und studierte an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe Kunstwissenschaft und Medientheorie sowie Philosophie, Ästhetik und visuelle Kommunikation. Sie gilt auf kulturpolitischer Ebene als bestens vernetzt.

Die Leiterin der Sammlungen Kunsthandwerk und Design, Skulpturen und Plastiken des Hessen Kassel Heritage, Antje Scherner, wird bei den Staatlichen Museen zu Berlin neue Direktorin der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst. Sie wolle über das direkte Gespräch von Wissenschaftlerinnen und Restauratoren mit Besuchern auch die Arbeit hinter den Kulissen in die Präsentation einbeziehen, sagte Scherner. So könne die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den ausgestellten Werken für ein breites Publikum konkreter und anschaulicher werden. Besonders wichtig sei ihr dabei, auch Personen mit Zuwanderungsgeschichte anzusprechen.

Scherner folgt auf Julien Chapuis, der das Museum 2023 verlassen hat. Sie wurde 1966 in Stuttgart geboren und studierte von 1986 bis 1993 an der LMU München und in Rom Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften und Germanistik. Mit einer Arbeit zum Thema “Die Kapelle des Monte di Pieta in Rom – Architektur und Reliefausstattung im römischen Barock” wurde sie 2001 an der Universität Tübingen promoviert.