Drei Monate vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres haben die Betriebe in Nordrhein-Westfalen etwa ein Drittel der Ausbildungsstellen im dualen System vergeben. Für zwei Drittel der rund 55.000 gemeldeten Ausbildungsstellen werden damit noch Bewerberinnen und Bewerber gesucht, wie die Landesregierung am Dienstag in Düsseldorf nach einer Sitzung des Ausbildungskonsens’ Nordrhein-Westfalen mitteilte.
Das Ausbildungsjahr startet am 1. August. Die Landesregierung arbeite gemeinsam mit Wirtschaft, Gewerkschaften, Kammern und Freien Berufen, der Bundesagentur für Arbeit und den Wohlfahrts- sowie den Kommunalen Spitzenverbänden daran, dass junge Menschen den Weg in den Beruf finden, hieß es.
„Die Zukunft unseres Wohlstands hängt ganz unmittelbar von den Menschen ab, die ihn erwirtschaften. Nur wenn es uns gelingt, die zentralen Herausforderungen unserer Arbeitswelt, die Fachkräftesicherung genauso wie die Fachkräftegewinnung, erfolgreich anzupacken, bleibt Nordrhein-Westfalen der starke Wirtschaftsstandort“, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst.
Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) ergänzte: „Mit dem Ausbildungskonsens und seinem Ziel, allen Ausbildungswilligen in Nordrhein-Westfalen ein passendes Angebot zu machen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung.“ In diesem Jahr wolle man auf die vielfältigen Ausbildungschancen und Karrieremöglichkeiten aufmerksam machen. Dazu gehörten unter anderem die Angebote der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“.
Derweil scheint die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in NRW zu steigen. Bis Ende April meldeten sich bei den Arbeitsagenturen fast 83.100 Bewerberinnen und Bewerber, wie die NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Das waren 1,9 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Bis Ende April boten die Arbeitgeber in NRW knapp 91.600 Ausbildungsplätze an – das waren 2,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.