Mitarbeiter eines Pflegeheims kämpfen für Beschäftigte, die von Abschiebung bedroht sind, und gingen dafür sogar nach Berlin. Das Innenministerium verweist jetzt auf ein geplantes Migrationsabkommen mit dem Land.
Für die zehn von Abschiebung bedrohten kolumbianischen Beschäftigte in einem niedersächsischen Pflegeheim gibt es weiterhin keine Bleibeperspektive. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums verwies am Freitag darauf, dass Asylanträge aus dem Land kaum eine Chance auf Anerkennung hätten. Für die Durchführung der Asylverfahren sei das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zuständig.
Sie verwies zudem auf das reformierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz sowie auf ein geplantes Migrationsabkommen mit dem Land, das die Einwanderung von Arbeitskräften erleichtern solle. Für die kolumbianischen Pflegekräfte greifen die Reformen nicht, sie hatten einen Asylantrag gestellt, der abgelehnt wurde. Für das Abkommen ist im September bislang eine Absichtserklärung über eine Migrationspartnerschaft unterzeichnet worden.
Mitarbeiter des Pflegeheims und Angehörige der Bewohner hatten sich zuvor in einem Brief an die Landes- und Bundespolitik gewandt. Am Mittwoch hatten sie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Petition überbracht, die sich dafür einsetzt, dass die Pflegekräfte bleiben können. Lauterbach hatte nach Bekanntwerden des Falls über die Plattform X mitgeteilt, dass er sich um den Fall kümmern werde.
Die Mitarbeiter erklärten, mit den zehn Mitarbeitenden werde rund ein Drittel der Pflegekräfte abgeschoben. Dadurch drohe der Einrichtung die Schließung. Dann müssten die 48 Bewohner auf teils weit entfernte Heime aufgeteilt werden. Solche Veränderungen könnten psychische Folgen bei den Demenzkranken haben.