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Zölle ohne Ende: Was Trump mit Zachäus gemeinsam hat

Haben Sie das gewusst? Donald Trump hat einen Bruder im Geiste in der Bibel: den Obersten Zolleinnehmer Zachäus. Eine Glosse.

Jede Menge Zölle führt US-Präsident Trump ein. Ob das wohl Zachäus gefallen hätte?
Jede Menge Zölle führt US-Präsident Trump ein. Ob das wohl Zachäus gefallen hätte?Imago / SNA

Er war klein, reich und unbeliebt: Zachäus. Sein Beruf: Oberster Zolleinnehmer. Er lebte vor 2000 Jahren in der Stadt Jericho.

Heute lebt in der Stadt Washington DC ein Mann, der sich ebenfalls als sowas wie ein Oberster Zolleinnehmer sieht. Er ist zumindest äußerlich groß, reich noch dazu, und beliebt macht er sich auch nicht: Donald Trump. Sein Beruf: US-Präsident, unter anderem. Spätestens seit er angekündigt hat, praktisch die gesamte Welt mit Zöllen zu überziehen, drängt sich der Vergleich mit Zachäus geradezu auf.

Trump und sein Platz in der Ehrenloge

Womit wir wieder bei der biblischen Geschichte wären: Damals kam Jesus nach Jericho. Alle wollten ihn sehen, auch Zachäus. Aber das ging nicht, klein wie er war, versperrten ihm die anderen die Sicht. Also kletterte er auf einen Baum.

Donald Trump und die Bibel – offenbar nicht gerade die besten Freunde
Donald Trump und die Bibel – offenbar nicht gerade die besten FreundeImago / Zuma Wire

Donald Trump ist kein Mann, der klettert, um beim Jesus-Christ-Superstar-Musical einen Blick auf die Bühne zu erhaschen. Den Platz in der Ehrenloge sichert ihm sein Amt. Aber ein kleiner Mann im großen Körper scheint er trotzdem zu sein, dreht sich doch alles ums Sehen und Gesehen werden: Durch Trump-Tower und leuchtend rote MAGA-Baseballcaps, dazu ein weltpolitisches Geltungsbedürfnis, das nicht nur der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu spüren bekommt.

Zachäus, der kleine Zöllner auf dem hohen Baum, sah Jesus, und Jesus sah ihn. Jesus lud sich sogar zum Abendessen bei Zachäus ein, was niemand so recht verstand. Da stellt sich die Frage: Hat sich eigentlich Elon Musk selbst ins Weiße Haus eingeladen?

Oberzöllner aus dem Weißen Haus ist noch nicht verloren

Jedenfalls freute sich Zachäus wie Bolle, dass er Jesus bewirten durfte, und machte alles wieder gut. Er verschenkte die Hälfte seines Besitzes. Wem er zu viel Geld abgenommen hatte, zahlte er es vierfach zurück.

Der Oberzöllner aus dem Weißen Haus ist also noch nicht verloren. Hoffen wir mal, dass Trump in seiner „God-bless-the-USA“-Bibel die Geschichte von Zachäus liest. Und dann nicht mehr die Weltwirtschaft durch Handelskriege bedroht, sondern auch das, was er an Entwicklungshilfe gestrichen hat, vierfach zurücküberweist.