In Zeiten, in denen sich Menschen und Meinungen immer weiter voneinander entfernen, will diese Foto-Ausstellung in der Münchner Kunsthalle den Blick auf Gemeinsamkeiten lenken.
Die Kunsthalle München hat ihr 40-jähriges Bestehen zum Anlass genommen, sich mit den Menschen und ihrem Einfluss auf die Erde auseinanderzusetzen. Unter dem Titel “Civilization: Wie wir heute leben” sind vom 11. April bis 24. August 230 Bilder renommierter Fotografinnen und Fotografen wie Candida Höfer, Edward Burtynsky und Thomas Struth zu sehen. Auch jüngere Kolleginnen und Kollegen wie Pablo Lopez Luz, Sheng-Wen Lo oder Julia Chamberlain sind vertreten. Beleuchtet werden sollen die großen Errungenschaften der Menschheit bis hin zu den kollektiven Fehlschlägen.
Die Schau nimmt laut Ankündigung Kulturen aller Kontinente in den Blick – “von der Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, wie wir arbeiten und spielen, reisen und wohnen, denken und gestalten, miteinander kooperieren und in Konflikt geraten.” Menschen und Meinungen entfernten sich immer weiter voneinander, ein dringend notwendiger Konsens erscheine immer unmöglicher. Deshalb lege die Ausstellung bewusst das Augenmerk auf die Gemeinsamkeiten.
Nie zuvor seien in der Geschichte der Menschheit so viele Menschen derart vielfältig miteinander vernetzt und gleichzeitig abhängig voneinander gewesen, heißt es. Die Olympischen Spiele der Neuzeit, der Riesen-Jumbojet, das Smartphone und Social Media, künstliche Intelligenz – so kontrovers, wie dies alles diskutiert werde, keines dieser Phänomene wäre ohne das bewahrte Wissen früherer Zeiten und die gemeinsamen Anstrengungen hoch qualifizierter Menschen möglich gewesen.
Die Fotografinnen und Fotografen dokumentierten und interpretierten das Leben der Menschen, heißt es. Die Betrachtenden seien eingeladen, zum Nachdenken über Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie zum offenen Diskurs. “Civilization” wurde laut Mitteilung vom National Museum of Modern and Contemporary Art in Seoul und der Foundation for the Exhibition of Photografy, Minneapolis/Lausanne, initiiert.
Seit 2018 war die Schau unter anderem in Seoul, Peking, Melbourne, London und Taipeh zu sehen. In München werde sie in einer aktualisierten Form präsentiert. So seien Werke ergänzt worden, die Themen wie die Corona-Pandemie oder künstliche Intelligenz aufgriffen.
Die Kunsthalle München ist nach eigenen Angaben mit rund 350.000 Besucherinnen und Besuchern jährlich eines der renommiertesten Ausstellungshäuser Deutschlands.