Motorräder, Pedelecs, E-Scooter: In NRW gab es 2024 mehr Unfälle und auch Unfalltote. Innenminister Reul warnt vor einer Gefahr besonders für Kinder.
In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr gestiegen. Im vergangenen Jahr starben hier 485 Menschen, wie Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz 2024 in Düsseldorf mitteilte. Das seien 35 Todesfälle mehr als im Vorjahr. Auch die Gesamtzahl von Unfällen sei 2024 um 2.000 auf rund 643.000 gewachsen.
Hauptursache für Unfälle mit Personenschaden sind laut Innenministerium ungenügender Sicherheitsabstand, Nichtbeachten der Vorfahrt, Fehler beim Linksabbiegen oder die Geschwindigkeit.
Besonders hohe Anstiege verzeichnete das Ministerium bei Zweirädern. 2024 gab es den Angaben zufolge etwa über 3.000 Verletzte bei Motorradunfällen (2023: 2.827). Zudem seien 86 Motorradfahrer ums Leben gekommen (2023: 58). Die Zahl der Unfälle mit Pedelecs und Fahrrädern habe ebenfalls zugenommen – bei 80 Todesfällen.
Die Unfallzahl mit E-Scootern sei innerhalb eines Jahres von knapp 2.500 auf fast 3.000 gestiegen. Die Zahl der Toten durch dieses Verkehrsmittel habe sich auf acht verdoppelt. Meist handle es sich bei Betroffenen um junge Menschen. “Teilweise waren die Verunglückten noch Kinder unter 14 Jahren”, so der Innenminister. “Mein Appell geht deshalb auch an die Eltern: E-Scooter sind keine Spielgeräte.”
Unter Fußgängern habe es im vergangenen Jahr 273 Unfälle weniger gegeben, bei insgesamt 7.574. Auch die Zahl der Todesopfer sei von 102 auf 89 gesunken.
Weiter belegt die Bilanz, dass die Zahl der Unfälle aufgrund berauschender Mittel gestiegen ist (von 884 auf 986), ebenso die Anzahl verbotener Straßenrennen (von 2.144 auf 2.270). Zudem sei die Zahl der Unfallfluchten um rund 2.000 auf 147.349 angewachsen.