Artikel teilen:

Wolffsohn: “Recht und Ordnung” für friedliches Miteinander nötig

Der Historiker und Publizist Michael Wolffsohn hat vom Berliner Senat ein konsequentes Vorgehen gegen antijüdische Hetze und Gewalt gefordert. Der Senat habe jetzt „die goldene Gelegenheit, jahrzehntelange Versäumnisse zu korrigieren“, erklärte Wolffsohn in einem Gastbeitrag in der „Berliner Morgenpost“ (Mittwoch).

Berlin sei schon längst durch demografischen Wandel und Zuzug von Menschen „ein Nebenschauplatz aller nahöstlichen Konflikte“. Dabei verwies Wolffsohn unter anderem auf Attentate, Entführungsversuche und antiisraelische und antisemitische Demonstrationen in den vergangenen mehr als 50 Jahren.

Mit Blick auf antisemitische und antiisraelische Ausschreitungen bei Demonstrationen erklärte Wolffsohn: „Bei uns bedeutet “demonstrieren„ die eigene Meinung kundtun (lateinisch: zeigen), nicht diskriminieren, attackieren oder gar liquidieren.“ Das bedeute nicht, jemanden seiner Sitten und Gebräuche zu berauben: „Aber die allgemeine ‘Hausordnung’ unserer Stadt und unseres Landes sind für alle verbindlich – selbstverständlich mindestens ebenso für deutsche Rechts- und Linksextremisten“.

Dabei sei die zunehmende verbale und körperliche Gewalt nicht nur auf die „importierte Demografie“ zurückzuführen, „sondern auf die Ideologie(n) zu vieler unserer Alteinheimischen, ihrer Eltern und Großeltern“. „Recht und Ordnung“ sei keine rechtsextremistische Forderung, sondern schiere Notwendigkeit eines friedlichen Neben- und vor allem Miteinanders in jeder Gesellschaft, unterstrich der Historiker.