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Wohnungslosigkeit: Diakonie RWL fordert stärkere Zusammenarbeit

Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe fordert eine bessere Zusammenarbeit im Kampf gegen Wohnungslosigkeit. „Das Thema Wohnen lässt sich nur mit vereinten Kräften bewegen“, erklärte Diakonie RWL-Vorständin Kirsten Schwenke am Dienstag zum Tag der wohnungslosen Menschen am 11. September. „Wir brauchen eine gemeinsame Strategie und Vernetzung von Bund, Ländern, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden“. Das Menschenrecht auf Wohnen müsse besser gewährleistet werden.

Bundesweit sind laut Hochrechnungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) rund 600.000 Menschen wohnungslos, jede fünfte Person davon ist minderjährig. Allein in NRW waren laut dem statistischen Landesamt zu Jahresbeginn 105.120 Menschen wegen Wohnungslosigkeit in einer Einrichtung untergebracht. Das waren etwa 24 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das Vorhaben der Bundesregierung, die Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden, sei ein „ehrgeiziges und gutes Ziel“, erklärte Schwenke. Doch es seien mehr gemeinsame Bemühungen nötig, damit alle Menschen ein würdiges und bezahlbares Zuhause finden könnten. Es fehle etwa an bezahlbarem Wohnraum. „Der soziale Wohnungsbau muss aufgestockt werden, damit sich die Lage für Menschen in Wohnungsnot verbessert und das Menschenrecht auf Wohnen verwirklicht werden kann“, forderte Schwenke.

Mit dem Bündnis „Wir wollen wohnen!“ fordere die Diakonie von der Landesregierung beispielsweise eine wirksame Mietpreisbremse, um stark ansteigende Neuvermietungen zu verhindern, sagte Schwenke. Denn das führe dazu, dass Menschen mit wenig Geld „keine Chance mehr haben, eine Wohnung zu finden“. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss aus der Freien Wohlfahrtspflege, Deutschem Mieterbund, Deutschem Gewerkschaftsbund und weiteren Organisationen.