Die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in Dortmund fordern gemeinsam mehr Mittel für Prävention, eine schnelle Versorgung mit Wohnraum und existenzielle Hilfen für Betroffene. Es müsse mehr individuelle Lösungen auch für Zugewanderte geben, verlangen die gemeinnützigen Organisationen in einem am Montag veröffentlichten Positionspapier, wie das Diakonische Werk Dortmund und Lünen mitteilte. Anlässe für die Initiative seien die anhaltend angespannte Situation in den Anlaufstellen für wohnungslose Menschen und der EU-weite Aktionsplan zur Beendigung von Wohnungslosigkeit bis 2030.
Dortmund sei als Ballungszentrum, Verkehrsknotenpunkt und aufgrund des Strukturwandels im Ruhrgebiet „mit erheblichen Armuts- und Ungleichheitslagen“ und demnach mit einer Vielzahl von Wohnungsnotfällen konfrontiert, erklärte die Diakonie zusammen mit den Hilfsvereinen Bodo und Gasthaus, dem Beschäftigungsprojekt Grünbau, dem Verband sozialtherapeutischer Einrichtungen NRW und der Beratungsstelle Drobs. Die Zahl der wohnungslosen Menschen steige seit Jahren kontinuierlich, verschärft auch durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg mit der damit verbundenen Zuwanderung.
Um Wohnungslosigkeit zu beenden, nannten die sozialen Einrichtungen die Sicherung von bestehendem Wohnraum und die schnelle Versorgung mit neuem Wohnraum als essenzielle Instrumente. Daneben sollte die Situation der ärmsten Menschen in der Stadt unter anderem durch die Schaffung von kostenlosen Toiletten und Trinkwasserbrunnen und den Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung als elementarer Teil medizinischer Hilfen verbessert werden.
Weiterer wichtiger Faktor sei die Schaffung von Unterbringungsplätzen für Wohnungslose mit Zugang rund um die Uhr sowie von alternativen Wohnformaten für Menschen mit Suchterkrankungen, hieß es. Die Versorgung zugewanderter Wohnungslose aus EU-Ländern und anderen Staaten sei für alle sozialen Träger „eine stark wachsende Größe“ – hier würden differenzierte Hilfen benötigt. Die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe streben laut der Erklärung eine engere Vernetzung der Beteiligten inklusive der Stadt Dortmund an.