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Wohlfahrtsverbände warnen vor Zusammenbruch sozialer Infrastruktur

Angesichts der Kürzungspläne im Bundeshaushalt haben die Wohlfahrtsverbände Diakonie, Arbeiterwohlfahrt und der Paritätische im Südwesten vor einem Zusammenbruch der sozialen Infrastruktur gewarnt. Viele soziale Angebote drohten vollständig wegzubrechen, da gestiegene Kosten finanziell nicht ausreichend kompensiert werden können, teilten sie am Dienstag in Stuttgart mit.

Allein in Baden-Württemberg hätten laut einer Umfrage unter 256 Organisationen und Einrichtungen bereits 33 Prozent Angebote und Leistungen aus finanziellen Gründen einschränken oder einstellen müssen, hieß es. 61 Prozent der befragten Einrichtungen gingen davon aus, kurzfristig Angebote und Leistungen weiter reduzieren zu müssen.

„Das Ergebnis der Umfrage muss ein Weckruf an die Politik sein“, sagte Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. In Zeiten großer Verunsicherung dürfe das Vertrauen von Menschen in die zuverlässige Hilfe in sozialen Notlagen nicht erschüttert werden. „Wenn die soziale Infrastruktur und damit die Versorgungssicherheit für die Menschen im Land geschwächt wird, schwächen wir zusätzlich den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, erklärte Uta-Micaela Dürig, Vorstand Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Baden-Württemberg. (2468/17.10.2023)