Artikel teilen:

Wohlfahrtsverbände demonstrieren gegen Kürzungen

Freie Sozialträger haben in Berlin am Mittwoch erneut gegen Benachteiligungen gegenüber staatlichen Trägern und finanzielle Kürzungen in ihrem Bereich protestiert. An der Demonstration beteiligten nach Angaben des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz rund 2.000 Menschen.

Diakonie-Vorständin Andrea Asch beklagte bei einer Kundgebung vor dem Roten Rathaus, dass bundesweit bereits 40 Prozent der freien Träger Angebote einschränken mussten. In dieser Situation sei nicht geplant, deren gestiegene Kosten auszugleichen. In Berlin stellten freie Träger einen Großteil der sozialen Angebote sicher. „Wenn das Land nicht gegensteuert, wird in Berlin dringend notwendige Hilfe, Beratung und Unterstützung wegfallen“, warnte Asch.

Die Geschäftsführerin des Landesverbandes des Paritätischen, Gabriele Schlimper, sagte, die Rücknahme einiger Kürzungen im Haushaltsentwurf reiche nicht. Vielen sozialen Organisationen drohe damit noch immer die Schließung.

Der Geschäftsführer des Landesverbandes Berlin der Arbeiterwohlfahrt, Oliver Bürgel, betonte, die Krisen der letzten Jahre hätten gezeigt, dass die sozialen Verbände mehr denn je gebraucht würden. Er beklagte eine Ungleichbehandlung von freien und öffentlichen sozialen Trägern: „Freie Träger verdienen die gleiche Bezahlung und Ausfinanzierung ihrer Dienste wie der öffentliche Dienst.“ Die Vorstandsvorsitzende der Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin, Ulrike Kostka, sagte, ohne die Arbeit der freien Träger „würde Berlin nicht funktionieren“.