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Wissenswertes rund um den Friedensnobelpreis

Am Freitag gibt das Nobel-Komitee in Oslo bekannt, wer in diesem Jahr den Friedensnobelpreis bekommt. Unter den bisherigen Preisträgern sind illustre Namen – und sogar eine Heilige.

Der Friedensnobelpreis ist der wichtigste internationale Friedenspreis
Der Friedensnobelpreis ist der wichtigste internationale FriedenspreisImago / Panama Bilder

Es ist eine begehrte Auszeichnung mit hohem Renommee: Wir haben interessante Fakten rund um die Vergabe des Friedensnobelpreises zusammengestellt.

  • Seit 1901 wurden 104 Friedensnobelpreise an 141 Preisträger verliehen, darunter 111 Personen und 30 Organisationen. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes hat den Preis dreimal erhalten (1917, 1944 und 1963), der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen zweimal (1954 und 1981). Insofern sind es eigentlich 111 Personen und 27 Organisationen.
  • 70 Friedensnobelpreise gingen an einen Preisträger, 31 Preise an zwei und in drei Fällen wurde die Auszeichnung an drei Preisträger verliehen.
  • In den Jahren 1914-1916, 1918, 1923, 1924, 1928, 1932, 1939-1943, 1948, 1955-1956, 1966-1967 und 1972 wurde die Verleihung ausgesetzt.
  • Die jüngste Preisträgerin war 2014 die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai, der älteste Preisträger war Jozef Rotblat (1908-2005), ein
  • polnischer Physiker “mit britischem Pass”, wie er immer betonte, der 1995 im Alter von 86 Jahren ausgezeichnet wurde.
  • 19 Frauen haben bislang den Friedensnobelpreis erhalten. Die erste war im Jahr 1905 Bertha von Suttner (1843-1914), die bislang letzte im vergangenen Jahr die iranische Menschenrechtlerin Narges Mohammadi.
  • Jane Addams (1860-1935), US-amerikanische Feministin, Wegbereiterin der sozialen Arbeit und Friedensaktivistin, wurde 91 Mal für den Friedensnobelpreis nominiert, den sie dann im Jahr 1931 als zweite Frau und erste US-Amerikanerin erhielt.
  • Mutter Teresa (1910-1997) ist die einzige Ordensfrau und Heilige (seit 2016) unter den Friedensnobelpreisträgern. Die als “Mutter der Armen” bekannte indische Nonne erhielt die Auszeichnung 1979.
  • Der vietnamesische Politiker Le Duc Tho (1911-1990) sollte 1973 zusammen mit dem US-amerikanischen Außenminister Henry Kissinger für die Aushandlung eines Friedensabkommens für Vietnam den Nobelpreis bekommen. Er lehnte ab und ist damit die einzige Person in der Geschichte des Preises, die ihn nicht haben wollte.
  • Fünf Preisträger saßen zur Zeit ihrer Auszeichnung im Gefängnis oder Hausarrest: Narges Mohammadi 2023, Ales Bialiatski 2022, Liu Xiabo 2010, Aung San Suu Kyi 1991 und Carl von Ossietzky 1935.
  • Der Friedensnobelpreis wurde nur einmal posthum verliehen – und zwar 1961 an Dag Hammarskjöld (1905-1961), damaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen. Er kam bei einem Flugzeugabsturz auf dem Weg zu einer Friedensmission ums Leben.
  • Mahatma Gandhi (1869-1948) wurde fünf Mal für den Friedensnobelpreis nominiert, hat ihn aber nie erhalten. 1937, 1947 und 1948 war er in der engeren Wahl. Weil er im Januar 1948 ermordet wurde und das Komitee den Preis nicht posthum verleihen wollten, setzte das Komitee die Preisverleihung 1948 aus.
  • Joseph Stalin (1878-1953), Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, wurde 1945 und 1948 wegen seiner Bemühungen um die Beendigung des Zweiten Weltkriegs für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Das Komitee war anderer Meinung.
  • Adolf Hitler wurde 1939 vom schwedischen Abgeordneten Erik Brandt vorgeschlagen, der dies als eine Art Satire-Aktion betrachtete. Wegen des negativen Echos zog Brandt die Nominierung zurück.