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Wirbel um Einladung von Pirnaer Oberbürgermeister zum Schulfest

Eine Einladung des Pirnaer Oberbürgermeisters Tim Lochner (parteilos) durch die Schulleitung des städtischen Friedrich-Schiller-Gymnasiums stößt auf heftige Kritik im Umfeld der Schule. In einem am Montag verbreiteten Offenen Brief, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, fordern dutzende Schülerinnen und Schüler sowie ein Teil der Lehrerschaft die Ausladung von Lochner. Der parteilose Politiker war 2023 bei der Oberbürgermeisterwahl in Pirna für die AfD angetreten.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Offenen Briefes fordern eine klare Haltung gegen Diskriminierung. Bereits im Wahlkampf habe Lochner rassistische und verschwörungsideologische Mythen vertreten, hieß es. An einer „Schule ohne Rassismus“ dürfe menschenfeindlichen Aussagen keine Bühne geboten werden.

„Die Einladung einer Person, welche bewusst diskriminierendes Verhalten reproduziert, ist daher ein absolutes No-Go“, hieß es. Erst vor wenigen Tagen war Lochner wegen Vergleichen zwischen Regenbogenfahnen und Symbolen der Nazi-Propaganda in die Kritik geraten.

Der Schulleiter des Schiller-Gymnasiums, Kristian Raum, hatte ihn für diesen Mittwoch zum Schulfest eingeladen. In einem Statement erklärte Raum, es sei richtig, miteinander zu reden und einen Diskurs anzubieten sowie „den Oberbürgermeister als den für Pirna Verantwortlichen in die Verantwortung zu nehmen“. Träger des Gymnasiums mit deutsch-tschechischem Bildungsprofil ist die Stadt Pirna. Die Vorsitzende des Elternrats, Anett Schlenkrich, zeigte sich enttäuscht, dass die Schulgemeinschaft nicht einbezogen wurde.