Artikel teilen

Wie sich die Kirche auf der Landesgartenschau präsentiert

In ein paar Tagen geht’s los: Die Landesgartenschau in Eutin öffnet ihre Pforten. In ihren „Garten am frischen Wasser“ lädt die Kirche ein.

Propst Peter Barz und Pastorin Claudia Süssenbach laden dazu ein, den „Garten am frischen Wasser“ zu besuchen
Propst Peter Barz und Pastorin Claudia Süssenbach laden dazu ein, den „Garten am frischen Wasser“ zu besuchenMelina Ulbrich

Eutin. „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte …“ Das Gedicht von Eduard Mörike passt bestens, um auf die Landesgartenschau, kurz LGS, in Eutin einzustimmen – auch wenn das Thermometer derzeit nicht über die Zehn-Grad-Marke klettert. Vom 28. April an zeigen zahlreiche Aussteller rund um die Stadtbucht des Eutiner Sees Pflanzen und Gärten sowie alles rund um Erholungsmöglichkeiten in der Natur. Der Kirchenkreis Ostholstein fügt einen weiteren Aspekt hinzu: Auf einem zentral gelegenen, rund 2000 Quadratmeter großen Areal können die Besucher Naturgenuss mit Glaubenserfahrungen verbinden.
Das zentrale Thema des „Gartens am frischen Wasser“ ist der Baum. „Wir setzen uns intensiv mit den verschiedenen Aspekten von Bäumen auseinander, die in der Bibel eine Rolle spielen“, sagt Pastorin Claudia Süssenbach, die das Projekt seit Anfang 2015 gemeinsam mit Propst Peter Barz vorantreibt.
In spiritueller Hinsicht durchzieht ein Weg mit sieben Stationen das Gelände. Eine handelt vom Baum des Lebens. „Wir wollen die Besucher anregen, sich mit den Früchten ihres Lebens zu beschäftigen“, erläutert Süssenbach. – „Welche sind gut herangereift? Gab es Samenkörner, aus denen nichts hervorging?“ Auch die Bäume aus der Offenbarung sind symbolhaft am Eutiner See wiederzufinden. Das „Holz des Lebens, das trug zwölfmal Früchte …“, heißt es in der Bibel. Die „Blätter“ dieser Bäume, von zwölf Kindern gemalt, sind im Garten zu einer Allee zusammengestellt. Sie könnten für die Versöhnung zwischen den Völkern und den Religionen stehen, so die Pastorin.

Wer die Kosten übernimmt

Heckenrosen, Flieder, Buchsbaum, Hortensien und eine Wildblumenwiese sind schon gepflanzt und angelegt. Mehrere 150 Jahre alte Federbuchen prägen den Garten. Weil ihre flachen Wurzelballen sehr empfindlich sind, wurde ein großes Plateau aus Eichenholz um die Stämme herum errichtet.
Das Plateau dient als Veranstaltungsfläche, auf der rund 400 Aktionen stattfinden sollen. Neben dem täglichen Mittagsgebet und Abendsegen ist im 14-Tage-Rhythmus eine Talkrunde mit dem Propst und Gästen vorgesehen. Besucher können Geschichten hören,  auf dem Pilgerweg „Rauswege“ am nahen Schloss wandern, es gibt Kindermusicals, Sachvorträge und Live-Musik. Insgesamt 80 ehrenamtliche Gartenhüter werden sich als Gastgeber um die Besucher kümmern.
Die Kosten des kirchlichen Projekts belaufen sich auf insgesamt rund 550.000 Euro. 100.000 Euro davon übernimmt die „AktivRegion Schwentine-Holsteinische Schweiz“, 56.800 Euro überweist die Stadt Eutin, die Nordkirche beteiligt sich mit 150.000 Euro, die Kirchenkreise Plön-Segeberg und Lübeck-Lauenburg geben je 10.000 Euro und das Erzbistum Hamburg 20.000 Euro. Den Rest begleicht der Kirchenkreis Ostholstein.
Jetzt fehle nur noch eines, sagt Pastorin Süssenbach – und zwar Hilfe von oben. Wenn die Pastorin bei Petrus einen Wunsch offen hätte, wäre es dieser: „Wir hätten gern einen Sommer, der einigermaßen trocken ist, aber nicht ganz so heiß. Etwa 22 Grad, leicht bewölkt, aber auch sonnig – das wäre ideal.“