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Wie man bei Sommerhitze im Büro kühl und stilvoll bleibt

Wenn es draußen heiß ist, möchten manche am liebsten nur noch kurze Hosen, Kleider und Schlappen tragen. So ins Büro zu gehen, lässt sich aber kaum empfehlen. Eine Expertin gibt Tipps zu kühlender Mode im Büro.

Zwar weichen Dresscodes immer mehr auf – in vielen Branchen existieren abgeschwächte Formen aber noch immer. So erklärte in einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent), in ihrem Beruf keiner bestimmten Kleiderordnung folgen zu müssen. Fast jeder dritte Befragte (29 Prozent) gab jedoch an, im Büro einen bestimmten Dresscode einhalten zu müssen.

Es muss aber kein Widerspruch sein, sich einerseits professionell und andererseits angenehm luftig zu kleiden. “Es kommt hauptsächlich auf die Materialien an”, erklärt Diana Weis, Autorin und Professorin für Modejournalismus an der BSP Business School Berlin. Die Mode-Expertin empfiehlt für den Sommer im Büro “leichte Stoffe und weite Schnitte”.

Zu den leichten Stoffen zählen laut Weis Naturmaterialien wie Baumwolle, Sommerwolle oder Leinen. Letzteres knittere sehr, eine Alternative dazu sei etwa Lyocell, auch als Tencel bekannt. Lyocell ist eine aus Holz hergestellte Faser, die Weis zufolge sehr angenehme, kühlende Trageeigenschaften mitbringt. Zudem sind Wolle, Leinen und Lyocell sowie auch Seide atmungsaktiv – das heißt sie sind im Gegensatz zu Kunstfasern wie Polyester luftdurchlässig. Das hilft wiederum, weniger zu schwitzen.

Wer statt hautengen T-Shirts oder Blusen zudem weite Schnitte bevorzugt, gerät ebenfalls weniger stark ins Schwitzen. Lockere Passformen sowohl bei Hosen, Hemden oder Kleidern sorgen dafür, dass die Luft darunter zirkulieren kann, was kühlend wirkt. Weis empfiehlt zudem, helle Farben zu tragen, die sich weniger stark aufheizen, etwa cremeweiß, pastellfarben, hellblau oder gelb.

Der Umfrage zufolge achten viele Arbeitnehmer darauf, ihre Kleidung trotz Dresscode den sommerlichen Temperaturen anzupassen. So erklärten knapp 40 Prozent der Befragten jeweils, im Büro luftigere und weniger eng anliegende Kleidung aus leichten Stoffen wie Baumwolle oder Leinen zu tragen. 16 Prozent gaben zudem zu, weniger dunkle oder schwarze Kleidung anzuziehen.

“Wer wenig, aber Enges aus Kunstfasern anzieht, macht eigentlich alles falsch”, sagt die Mode-Expertin. Vor allem Deutsche, so Weis, müssten noch verstehen, dass Sommer nicht bedeute, dass man “halbnackt” herumlaufen müsse: “Im Büro will das keiner sehen.”

Stets komme es auch auf die Branche an. Wer jedoch beispielsweise in einem Büro mit Menschen verschiedener Altersklassen und Kulturen zusammenarbeite, sollte Weis zufolge darauf achten, bestimmte Regeln einzuhalten. Beim Oberteil etwa sei eine T-Shirtlänge am Arm das mindeste, was beide Geschlechter tragen sollten. “Männer dürfen auch kurze Hemden tragen”, betont sie. Bei Frauen sollten die Beine ab oberhalb des Knies bedeckt sein. Dies schütze zudem die Haut vor der Sonne.

Männer dürfen nach Ansicht der Expertin ebenso wie Frauen im Büro durchaus Sandalen tragen – je nach Dresscode und Branche. Dann sei es allerdings wichtig, dass die Füße gepflegt seien. Auf der sicheren Seite sind Männer wie Frauen demnach, wenn sie Schuhe tragen, die vorn an den Zehen geschlossen sind. Bei Frauen könnten das etwa Slingbacks sein, die an der Ferse mit einem Riemchen geschlossen werden. Für Männer eigneten sich beispielsweise geflochtene Lederschuhe, bei denen Luft an die Füße komme.

Allerdings: Nur acht Prozent der Männer erklärten in der Umfrage, regelmäßig im Büro Sandalen anzuziehen. Die meisten (43 Prozent) setzen demnach auf feste, geschlossene Schuhe. Für T-Shirts und kurze Hosen am Arbeitsplatz sind männliche Arbeitnehmer offener: Der Erhebung zufolge trägt knapp jeder fünfte Mann (18 Prozent) hin und wieder kurze Hosen, mehr als jeder Dritte (34 Prozent) regelmäßig T-Shirts.

Bei den Frauen zieht nur knapp jede Fünfte (18 Prozent) bei warmen Temperaturen hin und wieder kurze Kleider, Röcke oder Hosen an. Fast jede Dritte (29 Prozent) schließt das wiederum aus. Kurzärmeliges zieht mehr als die Hälfte der Frauen dagegen auch im Büro an; bei Sandalen sieht es allerdings schon anders aus: Hier sagt jede fünfte Frau, fast nie offene Schuhe im Büro zu tragen. Mehr als die Hälfte der Frauen trägt lieber geschlossene Schuhe.