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Nach Franziskus’ Tod: So geht es weiter im Vatikan

Papst Franziskus ist tot. Wie geht es weiter bis zur Wahl eines Nachfolgers? Wer hat die Macht und wer muss jetzt was tun? Fragen und Antworten zu einer Zeit ohne Papst.

In der Sixtinischen Kapelle wählt das Konklave einen neuen Papst
In der Sixtinischen Kapelle wählt das Konklave einen neuen PapstImago / Ocean-Photo

Der Stuhl des Papstes ist leer, die katholische Kirche ohne Oberhaupt. Was kommt nun? Antworten auf Fragen zu Sedisvakanz und Konklave.

Wann wird der verstorbene Papst beerdigt?

Die Beisetzung des Papstes findet an diesem Samstag um 10 Uhr auf dem Petersplatz statt. Die Kardinäle legten in ihrer Versammlung am Dienstag auch fest, dass der Sarg des Papstes am Mittwochmorgen um 9 Uhr aus der Kapelle von Santa Marta, wo er derzeit aufgebahrt ist, in den Petersdom überführt wird. Dort können die Gläubigen Abschied nehmen.

Wo wird der Papst beigesetzt?

Anders als seine Vorgänger hat Franziskus verfügt, dass er in der römischen Kirche Santa Maria Maggiore in einer Seitenkapelle beigesetzt wird. Die Überführung des Sarges in die Lieblingskirche des Papstes und die Beisetzung dort finden nach der Trauermesse statt.

Wann die Trauerfeier für Papst Franziskus stattfindet, soll sich bald entscheiden
Wann die Trauerfeier für Papst Franziskus stattfindet, soll sich bald entscheidenImago / Abacapress

Wer hat jetzt in der Kirche das Sagen?

In der Zeit ohne Papst, der sogenannten Sedisvakanz, geht die Leitung der Kirche an das Kardinalskollegium über. Es besteht derzeit aus 252 Männern, von denen knapp die Hälfte über 80 Jahre alt sind. Sprecher und Moderator des Kollegiums ist sein Dekan, Kardinal Giovanni Battista Re (91). Die Kardinäle dürfen keine neuen Kirchengesetze erlassen oder andere weitreichende Entscheidungen treffen. Im Vatikan – nicht in der Weltkirche – behalten in der Sedisvakanz nur einige wenige (Kurien-)Kardinäle ihr Amt; die anderen verlieren es.

Wer beruft das Konklave ein?

Der Kardinaldekan lädt alle Kardinäle der Welt nach Rom ein. Bald nach dem Papsttod beginnen im Vatikan die “Generalversammlungen”, bei denen die bereits anwesenden Kardinäle praktische Fragen entscheiden, aber auch bereits über das Profil des künftigen Papstes debattieren. Spätestens drei Wochen nach dem Papstttod beginnen die Kardinäle, die noch nicht 80 Jahre alt sind, in der Sixtinischen Kapelle mit der eigentlichen Wahl. Derzeit sind 135 Kardinäle wahlberechtigt.

Wie läuft die Wahl ab?

Der ranghöchste unter den wählenden Kardinälen, Kardinal Pietro Parolin (70), leitet die streng abgeschirmten Wahlversammlungen. Die Kardinäle geben bei jedem Wahlgang unter Eid je einen Zettel mit einem Namen anonym ab. Dazu verstellen sie ihre Handschrift. Gewählt ist, wer mehr als zwei Drittel der Stimmen auf sich vereint und die Wahl annimmt.

Wie entstehen Schwarzer und Weißer Rauch?

Die Stimmzettel werden nach erfolglosen Wahlgängen unter Zusatz von schwärzenden Chemikalien verbrannt, dann entweicht dunkler Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Nach dem erfolgreichen Wahlgang werden weiß färbende Chemikalien zugesetzt. Kurze Zeit nach dem weißen Rauch tritt der neu gewählte Papst auf den Balkon des Petersdoms und spricht seinen ersten Segen.