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Wie das Warten im Advent in einer Kita aussieht

Ungeduldig erleben viele Kinder die Adventszeit. In der evangelischen Kita „Wiesenhüpfer“ in der Vorderpfalz gibt es verschiedene Rituale, die das Warten aufs Fest verkürzen, und die Spaß machen.

Auch das Vorlesen von Geschichten gehört zur Adventszeit dazu
Auch das Vorlesen von Geschichten gehört zur Adventszeit dazuSchalk

In der integrativen protestantischen Kindertagesstätte „Wiesenhüpfer“ im vorderpfälzischen Maxdorf spielt der Advent eine große Rolle. „Wir schmücken den Gruppenraum, im Eingangsbereich steht ein Tannenbaum, wir backen Plätzchen und öffnen jeden Tag im Dezember ein Türchen“, sagt Einrichtungsleiterin Alexandra Schalk. Jedes Kind bekomme bis Weihnachten ein kleines Päckchen vom selbst gebastelten Adventskalender.

Fest zum Advent gehören außerdem das Singen von Weihnachtsliedern und das Basteln mit den Kindern, etwa die 24 Sternenlichter, die Platz auf einem Schrank finden. „Jeden Tag lesen wir mit den Vorschulkindern eine kleine Geschichte und zünden ein Licht an. Dann ist das Warten gefühlt nicht so lange“, sagt Schalk. Ein Höhepunkt sei der 6. Dezember, bei dem der „Nikolaus­“ die Kinder im Wald besuche.

Den Kindern den biblischen Hintergrund näher bringen

Für sie sei der Advent eine Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit, sagt Schalk. „Das gelingt uns im Kita-Alltag nicht immer.“ Umso wichtiger sei es, immer wieder Momente zu finden, in denen es möglich ist, es sich mit den Kindern gemütlich zu machen und miteinander ins Gespräch zu kommen, sich Zeit zu nehmen füreinander, sagt die Kitaleiterin. Sie nennt als Beispiel eine Runde, in der ein Junge geäußert habe: „Wenn wir an Weihnachten den Geburtstag von Jesus feiern, dann müssten wir eigentlich­ ihm etwas schenken, aber er schenkt uns etwas.“ Das seien Momente, bei denen sie den Alltags-Stress vergesse und merke, wie wichtig es ist, gemeinsam mit den Kindern auf Weihnachten zu warten.

Zur Adventszeit in der Kita gehört das Basteln und das Singen von Weihnachts­liedern
Zur Adventszeit in der Kita gehört das Basteln und das Singen von Weihnachts­liedernSchalk

Dazu gehört, den Kindern den biblischen Hintergrund näher zu bringen. Die Erzieherinnen erzählen die Weihnachtsgeschichte auf unterschiedliche Weise: als Kamishibai­ mit japanischen Bildkarten, als Schattentheater, mit Egli-Figuren, als Koffertheater oder Rollenspiel. Auch Pfarrer Stefan Fröhlich besucht die Einrichtung.

Der Advent in der Kindertagesstätte zeichnet sich auch durch gemeinsame Aktionen aus, beispielsweise eine Weihnachtsfeier in den Gruppen mit Bescherung, Liedersingen und Frühstück dazu. Der Elternausschuss veranstaltet einen kleinen Adventsbasar mit Gebasteltem, berichtet Schalk.

Warten ist anstrengend

Doch nicht nur im Kindergarten selbst spielen die Eltern eine Rolle. „Wir bieten für die Eltern ein Adventskörbchen an, das ausgeliehen werden kann.“ Darin enthalten seien Weihnachtsbücher, eine Kerze, Tee, etwas Süßes und eine Musik-CD. Gedacht sei das Ganze für „eine gemütliche Vorlesezeit zu Hause“.

Dass sich mit all den Aktivitäten die Zeit bis Weihnachten verkürzt, scheinen die Kinder zu spüren. „Warten ist schon langweilig, aber hier gibt es viele Spielsachen. Dann dauert es nicht so lange“, sagt Ava darauf angesprochen. „Ich würde lieber die ganze Zeit schlafen, als warten“, berichtet Nathan. Nichtstun, Ausharren ist aber offenbar anstrengend. So zumindest klingt auch die Äußerung von Lia: „Wenn ich auf etwas warten muss, schlaf ich immer ein.“