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Westfalen bittet zu Tisch – fair, ökologisch, lecker

Zum Kirchentag 2019 in Dortmund werben Kochbuch und -Workshops für eine neue Esskultur

Warmes Kartoffelbrot, duftender Kastenpickert, deftiger Zwiebel-Majoran-Aufstrich: So schmeckt Essen in Westfalen. Diese und andere Rezepte finden sich im Kochbuch „Was für ein Geschmack!“, das zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 (19.-23. Juni) in Dortmund erschienen ist. Es kostet sieben Euro.
Auf 180 Seiten werden Mahlzeiten – passend für jede Jahreszeit – vorgestellt. Die Gerichte sind „ökofair“, klimafreundlich und bestehen vielfach aus regionalen und saisonalen Zutaten. Die Rezepte haben Menschen aus vielen Kirchengemeinden, Gruppen, Ämtern und Einrichtungen gesammelt. Bis zum Kirchentag wird es dazu in ganz Westfalen Kochaktionen mit Kochprofis geben.
Das Kochbuch möchte zu einer „Ethik des Genug und des Genusses“ und damit zu einer neuen bewussten Esskultur anregen, schreibt die westfälische Präses Annette Kurschus in ihrem Vorwort. Es sollten mehr regio­nale, ökologische und fair gehandelte Lebensmittel verwendet werden. Heimische Produkte von Landwirten in der Region seien genauso zu würdigen wie Lebensmittel aus Brasilien, Ghana, Indonesien oder anderen Ländern. Die Aktion lade ein, Essen mit Sorgfalt, Freude und Genuss zuzubereiten und gemeinsam zu essen: ob in der Gemeinde, mit der Familie und Freunden oder Gästen. Was für ein Geschmack wäre es, so die leitende Theologin, wenn Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika auch genug gutes Essen hätten.
Zur Aktion „Was für ein Geschmack!“ gibt es zusätzlich ein Koch-Set mit Kochschürze, Geschirrhandtuch, Schneidebrettchen, Kochlöffel. Mit dessen Hilfe lässt sich beim Kirchentag, in der Gemeindeküche, bei Gemeinde- und Stadtfesten mit noch mehr Freude leckeres, heimisches Essen zubereiten. Das Koch-Set ist für 15 Euro erhältlich. Kirchengemeinden und Gruppen, die einen Verpflegungsstand beim Abend der Begegnung (19. Juni 2019) anbieten, erhalten ein Kochbuch und ein Koch-Set als Unterstützung und Dankeschön gratis.
Begleitet wird die Aktion mit Koch-Workshops in Kirchengemeinden, die am 14. September starten (Termine und Orte im Internet unter www.kirchentag-westfalen.de). Profi-Köche geben Tipps, wie vielfältig fair und regional gekocht werden kann. Informiert wird dabei auch über die weltweite Arbeit von Brot für die Welt für eine gesunde und nachhaltige Ernährung.  
Ein Teil des Erlöses aus dem Buchverkauf ist bestimmt für ein Projekt von Brot für die Welt, das Bio-Landbau und Kleinbauern in Brasilien unterstützt. Im Süden des Landes ist mit einer Partnerorganisation ein Netzwerk von Ökobetrieben aufgebaut worden. Ein Gesetz schreibt vor, dass 30 Prozent der Lebensmittel für die Schulspeisung aus der regionalen kleinbäuerlichen Landwirtschaft stammen müssen und holte damit die Biolandwirtschaft aus ihrem Nischendasein und machte gesunde Ernährung auch ärmeren Gesellschaftsschichten zugänglich. „Wir haben es geschafft, diese Region in ein Zentrum für die Herstellung gesunder Nahrungsmittel aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft zu verwandeln“, berichtet Rita Surita, Koordinatorin und Gründungsmitglied von der Partnerorganisation CAPA. In Brasilien ist dies „einzigartig“.

Infos zur Aktion auf der Internetseite des Kirchentags und beim Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung, Katja Breyer, Telefon (02 31) 54 09-73, E-Mail: katja.breyer@moewe-westfalen.de.

Dirk Johnen ist Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Amt für MÖWe in Dortmund.