Artikel teilen:

Westfälische Kirche: Weitere Eskalation in Nahost verhindern

Die Evangelische Kirche von Westfalen hat dazu aufgerufen, eine weitere Eskalation des Krieges im Nahen Osten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern. Die derzeit bei den verantwortlichen Akteuren vornehmlich geltende Logik von Hass, Gewalt und Vergeltung müsse überwunden werden, erklärte der Theologische Vizepräsident der viertgrößten deutschen Landeskirche, Ulf Schlüter, am Freitag in Bielefeld.

Keine Partei werde ihre Ziele am Ende durch den Einsatz von immer neuer Gewalt erreichen, betonte Schlüter, der kommissarisch das Amt des leitenden Theologen in der westfälischen Kirche ausübt. „Ein Leben in Frieden und Sicherheit, nach dem die große Mehrheit der Menschen auf allen Seiten sich sehnt, ist nicht ohne die Bereitschaft zu Verständigung und Kompromissen zu erreichen.“

In einer Stellungnahme zum ersten Jahrestag des Überfalls der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober bekundete die westfälische Kirchenleitung ihre „Solidarität mit den leidenden Menschen aller Konfliktparteien“. Israelis und Palästinenser seien „schwer traumatisiert“. Nötig seien nun politische Bestrebungen zur Befreiung der Geiseln und eine Feuerpause als erster Schritt zu einem Waffenstillstand.

Es müsse Möglichkeiten der Begegnung zwischen den beiden Konfliktparteien geben, hieß es. Die Landeskirche wolle solche Initiativen stärken. Für einen Frieden müsse das Existenzrecht Israels genauso anerkannt werden wie das Recht des palästinensischen Volkes auf einen eigenen Staat.

In ihrer Erklärung wandte sich die Landeskirche gegen „antisemitische Einstellungen, Worte und Taten innerhalb ihrer Strukturen und innerhalb der deutschen Gesellschaft“. Ebenso lehne sie Islamfeindlichkeit und einen Generalverdacht gegenüber Muslimen ab.