Vier Jahre nach dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Dresdner Schloss zieht die Polizei eine positive Bilanz ihrer Ermittlungsarbeit. „Der Aufwand und die Akribie unserer Kriminalisten waren die Grundlage für die Verurteilung von fünf Haupttätern sowie die Rückgabe eines Großteils der Beute“, erklärte Polizeipräsident Lutz Rodig am Freitag in Dresden.
Am 25. November 2019 hatten Diebe aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden wertvollen barocken Schmuck gestohlen. Noch am Tattag war die Sonderkommission „Epaulette“ – benannt nach einem der Schmuckstücke – gegründet worden. 40 Ermittler waren darin tätig. Die Hauptakte des Verfahrens umfasst laut Rodig 36.691 Blatt, die meist beidseitig bedruckt seien.
Inzwischen sei der Personalbestand der Kommission reduziert worden. Rodig zufolge wird es die Sonderkommission aber weiter geben, insbesondere für Ermittlungen zum Verbleib der noch fehlenden Schmuckstücke. Fünf Ermittler betreuten den Fall unter dem Dach des Einbruchskommissariats weiter. Allein der Versicherungswert der 21 gestohlenen Schmuckstücke wurde auf rund 116 Millionen Euro beziffert. 18 Teile sind – zum Teil stark beschädigt – nach Dresden zurückgekehrt.
Im Zuge der Ermittlungen wurden Rodig zufolge 3.200 Spuren und 137 Terabyte Daten gesichert. Die Dresdner Staatsanwaltschaft und die Polizei gingen in den vergangenen Jahren mehr als 1.700 Hinweisen nach.
In einem Prozess vor dem Landgericht Dresden waren im Mai fünf Männer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Ein weiterer Prozess beginnt im Januar 2024. Verantworten muss sich ein mutmaßlicher Mittäter.