Die Zahl der Mütter und Väter, die Elterngeld beziehen, ist in Deutschland im dritten Jahr in Folge gesunken. Das zeitlich länger gestreckte Elterngeld Plus wird hingegen stärker nachgefragt.
In Deutschland beziehen immer weniger Frauen und Männer Elterngeld – das zeitlich länger gestreckte Elterngeld Plus hat in den vergangenen Jahren jedoch an Beliebtheit gewonnen. 2024 erhielten rund 1,67 Millionen Frauen und Männer in Deutschland Elterngeld – rund 95.000 oder 5,4 Prozent weniger als 2023, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Die Zahl der Männer mit Elterngeldbezug ging um 31.000 oder 6,6 Prozent auf 432.000 zurück, die Zahl der Bezieherinnen um 65.000 oder 5,0 Prozent auf 1,24 Millionen.
Damit sank die Zahl der Elterngeldbezieher im dritten Jahr in Folge – und lag 10,6 Prozent niedriger als 2021. Die Statistiker wiesen darauf hin, dass im selben Zeitraum die Zahl der Geburten um etwa 15 Prozent zurückging.
Seit seiner Einführung 2015 wird allerdings das Elterngeld Plus immer stärker nachgefragt – der Anteil der Bezieher lag 2024 mit 36,7 Prozent auf einem neuem Höchstwert. In absoluten Zahlen: 613.000 Bezieherinnen und Bezieher von Elterngeld planten 2024 die Inanspruchnahme von Elterngeld Plus ein – 42,3 Prozent der berechtigten Mütter und 20,6 Prozent der Väter.
Das Elterngeld Plus fällt monatlich niedriger aus als das Basiselterngeld, wird dafür aber länger gezahlt, sodass es insgesamt den gleichen Gesamtbetrag ergibt. 2023 lag der Anteil noch bei 34,8 Prozent. Zum Vergleich: 2016, im ersten Jahr nach seiner Einführung, entschieden sich 20,1 Prozent der Mütter und 8,2 Prozent der Väter für Elterngeld Plus.
Das seit 2007 vom Staat gezahlte Elterngeld soll Einkommenseinbußen abfedern, wenn Eltern nach der Geburt ihrer Kinder zeitweise nicht oder weniger arbeiten. Die Höhe des Elterngelds ist einkommensabhängig und liegt grundsätzlich bei 65 Prozent des Netto-Einkommens vor der Geburt. Die Mindesthöhe beträgt 300 Euro, maximal wird 1.800 Euro pro Monat gezahlt. Das Elterngeld Plus liegt zwischen 150 und 900 Euro monatlich.
Beim Elterngeld ging der Väteranteil 2024 bundesweit erstmals leicht zurück auf 25,8 Prozent (2023: 26,2 Prozent). Spitzenreiter im Bundesländervergleich mit einem Väteranteil von 29,5 Prozent im Jahr 2024 war – wie im Vorjahr – Sachsen, gefolgt von Baden-Württemberg (28,1 Prozent) und Bayern (27,8 Prozent). Am niedrigsten lag der Väteranteil 2024 – ebenfalls wie im Vorjahr – im Saarland (20,6 Prozent).