Die Versorgungslage bei Blutspenden in Deutschland wird schlechter. Die Zahl der Spender ist leicht gesunken – insbesondere die Erstspender werden weniger. Eine Bilanz und ein Aufruf zum Weltblutspendetag.
Zum Weltblutspendetag am Samstag rufen Politik, Hilfsorganisationen und Medizin die Bundesbürger zu Blut- und Plasmaspenden auf. Sie retteten Leben und ermöglichten lebenswichtige Therapien, Operationen und Notfallbehandlungen, erklärten am Donnerstag in Berlin der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, und Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit.
Zuvor hatte das Deutsche Rote Kreuz mitgeteilt, dass die Zahl der Blutspender in Deutschland im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen sei. Deutlicher nahm die Zahl der Erstspender ab. Danach kamen 2024 rund 3,16 Millionen Menschen zu einem der bundesweit 40.696 DRK-Blutspendetermine. Das waren rund 11.000 weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Erstspender sank um sechs Prozent – von 307.164 im Jahr 2023 auf 288.524 im vergangenen Jahr.
“Unser Versorgungssystem ist auf das dauerhafte Mitwirken vieler angewiesen – über Generationen hinweg”, betonte Georg Götz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der DRK-Blutspendedienste. “Ob Grippewelle, Sommerferien oder demografischer Wandel – je mehr Menschen regelmäßig spenden, desto stabiler bleibt die Versorgung.”
Politik, Medizin und Hilfsorganisationen warnen in diesem Zusammenhang vor möglichen Engpässen: Während die Bevölkerung insgesamt altert und deshalb immer mehr regelmäßige Spender ausscheiden, sänken insbesondere in den jüngeren Altersgruppen die Spenderzahlen – eine Entwicklung, die langfristig zur Herausforderung für die Versorgungssicherheit werden könnte, mahnte das Rote Kreuz.
Probleme bei den Vorräten an Spenderblut gibt es auch immer wieder in Ferienzeiten – insbesondere im Sommer durch Urlaube oder Hitzewellen. Die Verantwortlichen appellierten deshalb an die Bevölkerung, regelmäßig zur Blutspende bereit zu sein. Auch bei warmem Wetter könne man ohne Bedenken Blut oder Plasma spenden. Wichtig sei, vorher ausreichend zu trinken und sich nach der Spende etwas Ruhe zu gönnen.