Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft will blinden Menschen in Simbabwe den Zugang zu biblischen Texten ermöglichen und ihre gesellschaftliche Teilhabe fördern. Deshalb startet sie zu Pfingsten eine Spendenaktion für Bibeln in Punktschrift für das ostafrikanische Land, wie die Organisation am Freitag in Stuttgart mitteilte.
In Simbabwe leben nach Angaben des Gesundheitsministeriums des Landes etwa 125.000 blinde Menschen – das entspreche einem Prozent der Bevölkerung. Viele seien vom Bildungssystem und Arbeitsmarkt ausgeschlossen. Blinde und sehbehinderte Kinder und Erwachsene erführen häufig Ausgrenzung, sogar innerhalb ihrer Familien.
Die örtliche Bibelgesellschaft arbeitet mit Schulen und Organisationen zusammen und verteilt biblische Bücher in Brailleschrift. „Dieses und kommendes Jahr wollen wir jeweils 50 vollständige Bibeln in Brailleschrift weitergeben“, erklärte Nyasha Mafuba, Leiter der Bibelgesellschaft in Simbabwe. Das Projekt erreiche jährlich über 2.000 Menschen.
Eine vollständige Braille-Bibel umfasst mehr als 40 Einzelbände und kostet durchschnittlich 600 Euro – das Fünfzigfache einer gedruckten Ausgabe. Neben englischen Ausgaben bietet die Bibelgesellschaft seit 2023 die vollständige Braille-Bibel in der Landessprache Shona an. Für Herbst ist eine Version in Ndebele geplant. Die vor 200 Jahren vom Franzosen Louis Braille entwickelte Punktschrift wird heute weltweit verwendet. (1264/30.05.2025)