Bremen will mit einem „Welcome Center“ international ausgebildeten Fachkräften das Ankommen und Bleiben in der Hansestadt erleichtern. Dafür hat der Bremer Senat 655.000 Euro zur Verfügung gestellt, wie die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard (Linke) am Dienstag mitteilte: „Für eine gute gesundheitliche Versorgung werden internationale Fachkräfte immer wichtiger – das gilt nicht nur für das Land Bremen, sondern bundesweit.“ Mit dem Welcome Center schaffe Bremen einen Standortvorteil im Wettbewerb um ausländische Fachkräfte.
Das Welcome Center soll laut Bernhard mit knapp zwei Millionen Euro aus dem europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds sowie einer 25-prozentigen Ko-Finanzierung durch das Land finanziert werden. Das Projekt werde voraussichtlich im ersten Quartal 2026 starten.
Am Aufbau und dem Betrieb wollen sich den Angaben zufolge das Paritätische Bildungswerk, die Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer, die Bremische Schwesternschaft vom Roten Kreuz sowie die Wirtschaftsförderung Bremen beteiligen. Das Zentrum soll Fachkräfte aus dem Ausland unter anderem bei Antrags- und Anerkennungsverfahren, Visa-Fragen, bei der Wohnungssuche und der Suche nach Kita-Plätzen sowie bei der Schulanmeldung bei einem möglichen Familiennachzug beraten und unterstützen.
Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen wird sich laut Bernhard durch den demografischen Wandel in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Bundesweit würden im Jahr 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen. Allein im Land Bremen könnten laut der Senatorin bis 2035 rund 1.400 Pflegefachkräfte fehlen.