Lübeck-Travemünde. Die Nordkirche will neue Wege gehen, um dem drohenden Pastorenschwund zu begegnen. Einstimmig hat die Landessynode in Lübeck-Travemünde ein Maßnahmenpapier beschlossen, damit auch ländliche Regionen künftig mit Pastoren versorgt werden. Ohne neue Maßnahmen gerate die Balance aus dem Gleichgewicht, warnte der Hamburger Propst Karl-Heinrich Melzer, Mitglied der Kirchenleitung.
Die Nordkirche rechnet damit, dass von den rund 1.700 Pastoren bis zum Jahr 2030 etwa 900 in den Ruhestand treten und im Gegenzug 300 neu eingestellt werden. Derzeit betreut eine Pfarrstelle 1.900 Gemeindemitglieder, im Jahr 2030 wären es rund 2.300. Der Pastorenmangel trifft die Kirche besonders hart, weil in den 80er und 90er Jahren viele Pastoren eingestellt wurden, die bis 2030 in den Ruhestand gehen.
Nach den Worten von Landesbischof Gerhard Ulrich stehen jetzt erstmals belastbare Daten über die Pastorenentwicklung zur Verfügung. Herbert Jeute, Vorsitzender der Pastorenvertretung, nannte die Prognose jedoch "zu optimistisch".
Artikel teilen:
Was die Nordkirche gegen Pastorenschwund unternimmt
In den kommenden zwölf Jahren gehen überdurchschnittlich viele Pastoren in den Ruhestand. Deshalb will die Nordkirche den Beruf des Pastors attraktiver machen.

Die Synode der Nordkirche tagt in Lübeck-TravemündeAntje Wendt / Nordkirche