Inzwischen sind Bilder vom Grab des verstorbenen Papstes weltbekannt. Kaum bekannt ist indes, was in einer Inschrift über der Grabnische steht – und nur indirekt mit Franziskus zu tun hat.
Zehntausende besuchen in diesen Tagen das Grab von Papst Franziskus. Auch Menschen, die noch nicht selbst dort waren, haben inzwischen Fotos davon gesehen. Über dem Grab ist eine 410 Jahre alte Inschrift zu sehen, die aber mit dem jüngst verstorbenen Kirchenoberhaupt nichts zu tun hat – oder nur indirekt.
Sie wurde laut Schlusszeile von Papst Paul V. (1605-1621) am 8. Januar 1615 in Auftrag gegeben. Sie beginnt mit den Worten: “Papst Paul V. hat für das verehrungswürdige Bild der Muttergottes, welches nach alter und glaubwürdiger Überlieferung der Evangelist Lukas gemalt hat, angegliedert an die Kapelle der Borghese, einen wunderbar ausgeschmückten Sitz errichtet und geweiht.”
Damit bezieht sich die Inschrift auf die Marien-Ikone “Salus Populi Romani” (Heil des römischen Volkes) in der benachbarten Seitenkapelle. Vor dieser Ikone hatte Papst Franziskus während seiner zwölfjährigen Amtszeit über 100 Mal gebetet, vor allem vor und nach seinen Auslandsreisen, aber auch nach seiner jüngsten Entlassung aus der Gemelli-Klinik Ende März.
Die Inschrift Pauls V. gibt dann im folgenden eine genaue Anweisung, an welchen Tagen und mit welchen Gebeten und Gesängen die Gläubigen an diesem Ort die Muttergottes ehren sollen. Dadurch würden sie als reuige Sünder für sich oder für andere einen Nachlass ihrer Sündenstrafen (Ablass) von sieben Jahren und 280 Tagen erhalten.