Artikel teilen:

Waldeigentümer warnen vor Mäuseplage

Forstleute in Thüringen rechnen mit einer Zunahme der Nageschäden durch Waldmäuse. Grund sei der Aufwuchs von jungen Bäumen auf den klimawandelbedingten Schadflächen im Wald, teilte der landeseigene Thüringenforst am Mittwoch in Erfurt mit.

Waldmäuse benagten bevorzugt die bodennahe Rinde und die Wurzeln junger, kleiner Laubbäume. In der Folge komme es zum Absterben der Bäume. Die im jungen Wald üblicherweise dichte Grasnarbe biete den Tieren zudem Schutz und Deckung vor Fressfeinden. Die Waldschutzexperten von Thüringenforst überwachten deshalb die Entwicklung der Mauspopulationen.

Derzeit liegen den Angaben zufolge die Schäden durch Mäusefraß an Kulturen landesweit mit knapp 15 Hektar noch auf niedrigem Niveau. Doch gerade im Winter, wenn das Nahrungsangebot für die Nager knapper werde, nähmen die Schäden stark zu, hieß es. Hinzu komme, dass das große Angebot an Bucheckern und Eicheln im vergangenen Jahr die Populationen stark habe anstiegen lassen.

Drohten Schäden durch Mäuse etwa in Laubholzkulturen, könne der Forst biologische Maßnahmen ergreifen und „Mäusevertilger“ fördern. So würden Sitzkrücken für Greifvögel aufgestellt oder umzäunte Jungbaumkulturen für Füchse und Wildschweine geöffnet.

Seit den 1990er Jahren nahmen die Schadflächen durch Mäusefraß den Angaben zufolge in Thüringen auch als Folge des vermehrten Laubholzanbaus auf Schadflächen im Wald beständig zu. Schon nach 2007, als die Kyrill-Schadflächen laubholzreich wieder bewaldet wurden, wurde auf einer Gesamtfläche von knapp 800 Hektar Mäusefraß erfasst.